Entdeckerlust und sportliche Herausforderung kombinierten sich im heutigen Aufstieg auf unseren 2. Hausberg, die Rigi. Da wir wunderbarerweise ja innert 2-3 Stunden mit blosser Muskelkraft von Adligenswil auf die Rigi gelangen können, fallen die Entscheide, aufzubrechen, nicht kompliziert aus. Wie auch schon genosssen wir zuerst ein gemütliches Morgenessen, bevor die Wanderschuhe an die Füssen montiert wurden. Ich schlug meiner Herzallerliebsten eine Variante des «Arschbaggenweges» an der Rigi vor. Nämlich jenen Weg (ich hatte ihn allerdings noch nie bestiegen, bloss davon gehört und auf der Karte studiert), der unterhalb der Kette nach links, auf die Ostseite führt, und den Bänderen folgt. Wo und wie man dabei auf einen Kulmweg gelangen konnte, erschloss sich aus der Karte nicht. Das sollte dann später auch das einzige ernsthafte Problem der Tour werden. 

Vorerst sausten wor mit unseren Bikes los, ich ohne, Felice mit Elektrounterstützung. Bis zum Umstieg auf Wanderbetrieb folgten wir der Strasse und dem Alpweg zur Seebodenalp und bis Holderen. Das hatten wir genauso auch schon gemacht und wurde im Renntempo zurückgelegt. Danach ging es zu Fuss weiter. Vorerst entlang der ebenso bekannten Strecke gerade hoch Richtung Rigi Kulm. Unter der Kugeli-Kette begann der unbekannte Teil der Wanderung: Wir folgten dem gut sichtbaren und kartenmässig vorhandenen Weg Richtung Buchzingelflue. Bei einer Verweigung folgten wir kurz dem falschen Weg: Dieser führte ans obere Ende der Kugelkette. Das wollten wir aber nicht und stiegen zurück. Der Weg führte nun abwärts, und zwar eine ganze Weile lang. Das fanden wir zunehmend un-cool. Deshalb suchten wir nach einem Durchschlupf zum Kulmweg, der nur ca. 100 Höhenmeter weiter oben lag (allerdings mit Felswänden und Steilwald dazwischen). Einer höchstens halb sichtbaren Begehungsspur folgend, hangelten wir uns nach reiflicher Überlegung über diese 100 Meter. Das war mit unseren leichten Schuhen und ohne Seil grenzwertig. Abwärts wären wir wohl blockiert gewesen. Es ging aber alles gut und wir fanden den nun offiziell beschilderten Kulmweg über die Alp Zingel. Diesem zu folgen war ein Leichtes, sodass bald von der Antenne gegrüsst werden konnte. 

Die kühle Bise vertrieb uns relativ rasch vom Kulm (zusammen mit den Touris und der Tatsache, dass das ja unser x-te Besuch hier oben war). Ohne viel Federlesens ging es über den Stafelweg zu den Velos zurück. Auch die Abfahrt und der Gegenanstieg in Küssnacht waren schnell absolviert, sodass bald ein kühles Bier die Muskeln aufperlen konnte.