Die Planungs-Session für die diesjährige Pas-mal-de-bière Tourenwoche fand 10 Tage vor Abreise in Danis SAC Büro zwischen ihm und mir statt. Wir schlugen den Kollegen eine Woche in Livigno vor, nachdem einige andere Optionen (Valmalenco, Queyras) verworfen worden waren. Dank dem guten Angebot an Gästebetten in Livigno und des «Off-Season» Termins unserer Woche war es weder allzu voll noch war es schwierig, eine schöne Unterkunft zu finden. Auch das Tourenangebot rund um das Hochtal war beachtlich und wenn man etwas Anreisezeit mit Auto einberechnete (ins Unterengadin oder Richtung Bormio) schon fast unüberschaubar gross. Auf eine Anreisetour verzichteten wir wegen Föhnsturms auf der Alpennordseite und daraus folgendem Schneefall im Engadin und in Livigno. So gestaltete sich unsere Anreise gemütlich, inklusive Kaffeehalt in Zernez. Den erwähnten Schneefall mussten wir auch auf unserer ersten Tour, dem Pizzo Filone, mit einberechnen. Zwar nicht in Form von sich aufhäufenden Schneemassen. Aber die Lawinensituation war nicht lupenrein (Stufe erheblich) und unsere Schneekenntnisse für das Gebiet noch nicht vorhanden. Der Tourenvorschlag für heute war eigentlich eine Runde über den Pizzo Filone und den Passo della Vallaccia nach Trepalle runter und via Skigebiet nach Livigno zurück. Weil die Sicht für die beiden Pässe (delle Mine und Vallaccia) aber zu schlecht war, begnügten wir uns mit dem Filone. Doch davon später. Mit den Autos ging es heute an den Ausgangspunkt, dem Talabzweiger ins Val delle Mine. Über Nacht waren 10cm neuer Schnee gefallen und das Parkplatzsuchen war wegen noch verschneiter Strassen nicht ganz einfach. Wir stellten unsere Gefährte deshalb an der Hauptstrasse ab und begannen ins Tal hineinzuskiwandern. Es gab noch keine Spur, weshalb unsere beiden fleissigsten Spurer (Dani und Minu) ans Werk gingen. Die Lichtverhältnisse waren sehr diffus und dementsprechend gab es neben dem Neuschnee auch noch die eine oder andere schlecht sichtbare Hügelüberraschung zu meistern. Fast endlos lange zog sich dieses Val delle Mine dahin. Zusätzlich waren die Wummgeräusche der Schneedecke alles andere als vertrauensbildend. Unsere beiden Spurhunde versuchten, eine möglichst sichere Spur durch das steile Stück am Talgrund (nachdem die endlosen Flächen endlich hinter uns lagen) zu legen. Das war zwar nicht gerade der Logischste und der auf der Karte eingezeichnete Weg durch Felsen und Rinnen, aber sicher genug erschien er uns. Im oberen Teil war nebst der diffusen Sicht jetzt auch noch leichter Schneefall ein Thema. Dafür wurde das Gelände wieder flacher und es hatte weniger Neuschnee, da der Wind in den Vorwochen gewirkt hatte. Dies erlaubte ein sicheres Erreichen des Gipfels, auch wenn es ganz oben steinig war und von Aussicht zu schreiben übertrieben wäre. Hier oben begann jedenfalls der Streit um den Ortler bzw. der Himmelsrichtung, in der er zu liegen hatte. Dieser Streit sollte sich über die ganze Woche hinziehen, weil sich der gute nämlich eine ganze Woche lang in den Wolken versteckte und das Rätsel somit nie eindeutig gelöst werden konnte. Wegen der diffusen Sicht entschieden wir uns für die Rückkehr zu den Autos, unserer Aufstiegsspur entlang abzufahren. Zum Glück zeigte sich in den schönsten Hängen die Sonne gerade so gut hinter den Wolken, dass es durchaus ein Genuss war, durch den stiebenden Pulverschnee zu brausen. Durchs lange Val delle Mine gab es immer mal wieder Gegenanstiege oder Stockstossabschnitte. Das erschien uns immer noch besser als der Nebelblindflug durch Paralleltal, den wir wohl beim Festhalten am Originalplan gehabt hätten. Somit hatten wir aus diesem Sonntag, der laut Wochenwetterbericht der schwierigste Tag sein sollte, das beste gemacht und eine erste schöne Pas-mal-de-bière Tour mit einem Bierchen oder zwei begiessen können. |
Id | 3216 |
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Datum | 23.03.2025 |
Tour | Pizzo Filone |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Livigno Tresenda - Alpe Mine - Baita del Grasso degli Agnelli - Colle delle Mine - Pizzo Filone. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Pizzo Filone 3133m |
Begleiter | Dani, Didi, Jürg, Kuno, Minu |
Gebiet | Lombardische Alpen |
Tourentyp | Pas-mal-de-Bière Tour; Skitour |
HM_rauf | 1327 |
HM_runter | 1327 |
Distanz_KM | 19.34 |
Verhaeltnisse | 15cm Neuschnee über Nacht. Diffuse Lichtverhältnisse. Wumm-Geräusche in flachen Partien. Lawinengefahr nicht unerheblich. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2025-03-23.jpg |
Tourenideen | Monte Vago und Piz Ursera Runde |
Aufstiegszeit | 04:10:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | WS: Wenig Schwierig. Ab 30°. Meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich und problemlos. Wenig steile Hänge, kurze steilere Passagen, wenig Spalten |
Wetter | wechselhaft |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Pizzo Filone |