Nicht mehr ganz so sonnig wie der gestrige Tag versprach der heutige Donnerstag zu werden. Von mässigem Südwestwind und hohen Wolken war die Rede. Immer noch galt es lawinentechnisch vorsichtig zu sein und nicht zu steile Touren auszusuchen. Schon vor zwei Tagen hatte ich den Piz Arpiglia als möglichen Kandidaten für die herrschenden Bedingungen auserkoren. Der sollte gut machbar sein. Laut Karte gab es keine Hänge über 30° und der Rücken, über den man hochsteigen würde, schien ziemlich abgeblasen. 

Nach dem üblichen gemütlichen Start und dem Genuss des Frühstücksbuffets fuhren wir nach Zuoz, Ortsteil Resgia. Dass noch andere Leute den Piz Arpiglia für machbar befunden hatten, zeigten die vielen Spuren in der breiten Waldschneise, die man zuerst hochsteigt. Immerhin verflogen so die restlichen Bedenken bezüglich Lawinen. Felice und Aurelio hielten sich prächtig. Auch der etwas ruppige Geländerücken zum Piz Arpiglia und die Partie durch allerlei Steine und schneearme Streckenteile meisterten die beiden problemlos. Ohne nennenswerte Pausen erreichten wir nach nicht einmal drei Stunden den Gipfel, der aus einem langen Gratrücken besteht. Gut hatte es eine Stange, die den höchsten Punkte markierte. 

Die Rast war relativ kurz, weil die angekündigte und auch eingetroffene Südströmung den Gipfel ordentlich runterkühlte. So machten wir uns bald an die Abfahrt. Wir wählten eine andere Route als im Aufstieg und fanden so immerhin noch den einen oder anderen guten Skihang. Weiter unten wagten wir uns in den Wald, natürlich erst, nachdem wir uns versichert hatten, dass hier kein Jägerschutzgebiet eingetragen war. Ohne Probleme war man bald wieder beim Auto, fuhr nach Zernez zurück und genoss ein Apéro auf der Terrasse des Hotels Spöl.