Diese kleine Wanderung im Nationalpark kam gänzlich ungeplant und spontan zu Stande. Eigentlich wollten wir schon zeitig nach dem Frühstück Richtung kühleren Monteverde-Bergen losfahren. Aber als Felice beim Packen unserer Siebensachen und dem Voucher-Check für die nächste Lodge feststellte, dass wir auch noch einen Nationalpark-Eintritt für den Carara NP besassen, planten wir um. Der Voucher befand sich im dicken Heft, das uns am Anfang der Reise überreicht wurde und neben den Hotel-Gutscheinen auch einige Eintritte und Führungen umfasste.

Zum Leidwesen der Kinder wollten Felice und ich diesen Gutschein nicht einfach verfallen lassen. Wir steuerten deshalb den relativ nahe an unserer Unterkunft liegenden Nationalparkeingang an. Zum Trost durften die Frauen im Shop vor der Krokodilbrücke zwei grosse Tücher erstehen, während Aurelio und ich den fünfzig amerikanischen Krokodilen per Kamera-Zoom nochmals in die Rachen guckten.

Am Parkeingang wollten uns ein paar Guides zu einer Tour überreden. Wir aber beschlossen, diesmal mit unseren eigenen Augen und Ohren auf Pirsch zu gehen. Entgegen der Befürchtung, dass wir ohne einen Guide kaum ein Tier zu Gesicht bekommen würden, zeigten sich uns doch einige schöne Leguane, ein paar Giftpfeilfrösche, ein Aguti und bunte Tropenvögel. Höhepunkt war die Beobachtung eines Spechtpaares, das von Baumstamm zu Baumstamm hüpfte und irgendwelche Löcher in die Rinden schlug.

Die Wandertortur war für die Kids nach knapp zwei Stunden überstanden. Niemand bereute am Abend, diesen Stopp eingelegt zu haben, und man whattsappte fleissig die Fotos nach Hause.