Ähnlich wie im Carara Nationalpark hatten wir auch für den nachfolgenden Tag und das private Schutzgebiet des "Bosque Nuboso" im Monteverde einen Voucher. Dieses Mal sogar inklusive Guide, der sich in der Person von Victor als der beste Führer der ganzen Ferien erweisen sollte.

Leider spielte das Wetter dieses Mal nicht mit. Beziehungsweise es machte dem Standort alle Ehre. Will heissen, dass man an diesem Ort der Erdkugel gar nicht mit anderem Wetter als Nebel, Nieselregen und Wind rechnen darf. Unsere Wanderung im Nebelwald fand also bei authentischen meteorologischen Bedingungen statt. Dies bedeutete nebst quietschnassen Schuhen auch durchfeuchtete Kleider! Victor machte aber gute Miene zum bösen Spiel - schliesslich gehört das für ihn zur Routine. Er integrierte die Kinder wunderbar in seine Führung und zeigte uns voller Begeisterung einen grossen Hirschkäfer, an welchem ich mein Makrobjektiv exquisit einsetzen konnte. Beim Rundgang auf den Wegen im Schutzgebiet sahen wir eher wenige Tiere, liessen uns dafür aber die Botanik und die speziellen Wuchsbedingungen der Pflanzen ausführlich erklären. Am Schluss konnten wir wenigstens den Maria-Tree ganz klar von den anderen Tropenhölzern unterscheiden.

Während Felice und ich noch eine Zusatzschlaufe zu einer Urwald-Hängebrücke anhängten, schauten die Kinder einem Glaskünstler zu, der es verstand, aus farbigen Glasstäben feinste Kolibris und Schmetterlinge zu zaubern, die - kaum grösser als 1 cm - als Halskettenschmuck käuflich erworben werden konnten.

Der Nachmittag gehörte dann dem Abenteuer! Mit der Firma "100% avventura" hatten wir einen Zip-Line Trip gebucht. Als Höhepunkte umfasste er einen über 1.5km langen Drahtseil-Vogelflug über den Dschungel sowie den sogenannten "Tarzan-Swing", der beim 40 Meter hohen Kliffsprung ins Leere den Adrenalinspiegel in nie gekannte Höhen katapultierte. Die Stimmbänder hielten das Ganze nur knapp durch und mussten nach dem Sprung (und Schrei) mit Bier bzw. Jugo de fruta gekühlt werden. Diese Abenteuer wirkten noch tagelang nach, und mit dem köstlichen abendlichen Sushi-Essen in Santa Elena wurde gleich noch weiterer Gesprächsstoff generiert.