Diese Tour hatten Alicia und ich schon am Freitag auf der Stäfelifluh ausgeheckt. Sie wollte den Mährenhorn-Konditionstest probieren, obwohl sie gerade in einem veganen Essensexperiment steckte. Zwar stand zwischenzeitlich noch der Blackenstock mit Minu und Kuno zur Diskussion. Aber nach dem Studium der Einträge auf gipfelbuch.ch und meinen eigenen Beobachtungen schien mir das Grosstal mit seinen Nordhängen Richtung Brunnistock keine gute Wahl. Die aktuelle Schönwetterperiode dauerte nun schon 14 Tage und der Schnee war an Nordhängen stark umgewandelt, decklig und ab und zu sogar eisig. Südhänge versprachen neben viel Sonne mehr Skigenuss. Der gestrige Ticino-Ausflug hatte gezeigt, dass man trotz Februar zeitig unterwegs sein musste, wollte man nicht sossige Verhältnisse auf der Abfahrt haben. Also fuhren wir kurz nach sechs zu Hause los, wobei es Alicia vorzog, statt selber zu fahren noch etwas im Auto zu dösen. In Guttannen präsentierte sich die Umgebung nicht besser als zu Hause: der Nebel war bis hier herauf gekrochen und verbreitete alles andere als gute Laune. Aber gemäss Meteo sollte der Nebel a) im Verlaufe des Tages keine gute Überlebenschance haben und b) nach 200 Höhenmetern eh "gegessen" sein. Schon bald präsentierte sich an der gegenüberliegenden Talseite das Ritzlihorn in seiner ganzen Pracht und wir konnten Spitzkehren an der Sonne drehen. Das war auch deshalb von Vorteil, weil der Schnee pickelhart gefroren war und Abrutscher mit Tapetenschäden in Kauf genommen werden mussten. Wir wählten den Aufstieg entlang der Alpstrasse am Westhang oberhalb von Guttannen. Das erwies sich als goldrichtig, kann man doch so gemütlich einlaufen statt schweisstreibend den Hang (wie auf der Skitourenkarte eingezeichnet) hochsteigen, was ich bei meinen letzten Besuchen des Mährenhorns jeweils gemacht hatte. Alicia bewies ihre hervorragende sportliche Verfassung bis auf den Gipfel: Eine Pause wollte sie erst nach 2/3 der 1850 Aufstiegshöhenmeter machen. Auf dem Gipfel klagte sie weder über Müdigkeit noch Kondidtionsprobleme. Jetzt war ich mächtig stolz auf meine Tochter: Die vielen Spitzkehren tadellos gemeistert, den harten Verhältnissen getrotzt, die Ski bis auf den Gipfel hochgetragen und sich dabei bester Laune gezeigt. Was kann man sich da als Vater schöneres wünschen? Nichts! Da es auf dem Gipfel wegen Südwinds etwas zu frisch war, verlegten wir unsere Mittagspause nach unterhalb des obersten Hanges. Schon bald konnte uns aber nichts mehr vom Skifahren abhalten: wie im Rausch schwangen wir die perfekt aufgesulzten Hänge runter und genossen Verhältnisse wie im April oder Mai. Leider ist man so viel zu schnell wieder im Tal. Aber wir konnten auf eine Tour zurückblicken, die sowohl bergsteigerisch wie auch konditionell von Alicia bestens gemeistert wurde und mit der tollen Abfahrt mehr als das Tüpfelchen auf dem i bot. |
Id | 2920 |
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Datum | 28.02.2021 |
Tour | Mährenhorn |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Guttannen Furen - Alpstrasse dem Hang entlang bis Wiistanni - Farlouwi - Holzhüs - Wannisbort - Twären - Mährenhorn. Mehr oder weniger gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Mährenhorn 2923m |
Begleiter | Alicia |
Gebiet | Berner Oberland |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1866 |
HM_runter | 1866 |
Distanz_KM | 18.20 |
Verhaeltnisse | Frühlingshafte Verhältnisse Ende Februar. Steinhart gefroren am Morgen, wunderbar aufgesulzt für die Abfahrt. Top Verhältnisse. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2021-02-28.jpg |
Tourenideen | Steinhüshorn ab Guttannen via Holzhüs |
Aufstiegszeit | 04:35:00 |
Abstiegszeit | 01:10:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitourenmaterial mit Steigeisen |
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