Lüsener Spitze – Westfalenhaus

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Didi und Kuno kurz nach der Franz Senn Hütte (im Hintergrund sichtbar) bei der Tour auf die Lüsener Spitze. Tirol, AT

Die längste Tour der Woche mit schweren Rucksäcken stand am Freitag auf dem Programm. Den Übergang ins Westfalenhaus wollten wir mit der Besteigung der Lüsener Spitze verbinden. Das hiess unter anderem, dass sich der Aufstieg in drei Teile gliederte und mehrmals Felle aufgezogen werden mussten. Mit unserer Planung war es aber möglich, den zweiten Aufstieg nach einem Materialdepot gewichtsmässig erleichtert und den dritten gar ganz ohne Schrank am Rücken zu absolvieren. Die Schlepperei hielt sich also in Grenzen. 

Etwas früher als an den Vortagen starteten wir vor der Hütte. Wobei Dani schon am Morgen früh eine längere Wartezeit hinnehmen musste, weil ich noch eine kleine Fingernageloperation absolvieren musste. Diese war wegen gestern nötig, weil sich auf der Kräulscharte der Finger in der Skibindung verklemmt hatte. Nach der OP ging's aber endlich los Richtung Berglasübergang. Dieser Übergang wird gegen oben immer steiler, konnte aber mit ein paar Spitzkehren gut bewältigt werden. Man landete auf dem weiten Lüsener Ferner, wo zur ersten kleinen Abfahrt umgerüstet wurde. Dort wo wir wieder anfellten, errichteten wir unser bereits erwähntes Depot. Für den nun folgenden 2. Aufstieg wurde eine Renndevise bzw. ein Preis ausgesetzt: Für jeden überholten Alpinpolizisten würde es im Westfalenhaus ein Gratis-Radler geben. Die Alpinpolizei von Österreich liess sich gut überholen. Ausser ihrem Chef Franz aus Innsbruck überholten wir alle. Die litten aber auch gehörig unter Stollen an den Fellen und gebrochenen Skistöcken. So viel Radler wollte später dann doch niemand trinken. 

Vom Gipfel der Lüsener Spitze sah man nebst vielen schönen Bergen steil runter zum Westfalenhaus. Allerdings lag eine riesige Felswand ohne Durchschlupfmöglichkeit dazwischen. Wir würden den Umweg über das Lüsenstal gehen beziehungsweise abfahren müssen. Wir verweilten lange auf dem Gipfel und fragten die Tiroler Alpinpolizisten, welche auf der Franz-Senn-Hütte an einem Skitourenkurs waren, alles mögliche. Man hatte jedenfalls seinen Spass mit diesen sympathischen Leuten.

Wie schon auf den bisherigen Touren gaben die Hänge über 2500 Meter den besten Skischnee her. Gegen Lüsens hin wurde es dann sogar richtig tricky: Die beinharte und zuweilen eisige Unterlage verlangte nach unserem ganzen Skikönnen. Dass der Hüttenwechsel mit dieser Abfahrt nicht so oft gemacht wurde, war nun auch klar. Ohne Zwischenfälle erreichten wir den Talboden und die Talstation der Transportbahn zum Westfalenhaus beim Jugendheim im Lüsenstal. Per Handy avisierte ich den Hüttenwart. Dieser schickte die Kiste runter, welche wir noch so gerne mit unseren Säcken und dem bereitstehenden Bier beluden. So konnten wir die letzten 500 Höhenmeter des Tages mit T-Shirt und freiem Rücken zu unserer dritten Hütte der Woche hochsteigen. Zwar verhedderten sich Dani und ich beim Aufstieg in ein paar Föhrenlatschen, aber lange brauchten wir für diesen Aufstieg nicht. Tatsächlich hatte sich der Himmel nun zum ersten Mal in dieser Woche mit Wolken verhüllt. Es begann sogar ganz leicht zu schneien, als wir auf der Hüttenterrasse die Schuhe wechselten. Das war uns aber reichlich egal, schliesslich galt es nun die überholten Polizisten zu feiern. Wir stellten in der Folge fest, dass das Westfalenhaus kulinarisch die beste der drei Hütten war. Es gab ein feines Zwiebelrost-Steak mit Käsespätzle. Zudem verursachte die Hütte mit ca. 50 Gästen weniger Geriegel als die beiden anderen, was unseren Aufenthalt sehr angenehm machte. 

Id3005
Datum25.03.2022
TourLüsener Spitze - Westfalenhaus
Ziel_erreichtJa
RouteFranz-Senn Hütte - Hinterbergl - Berglastal - Berglasübergang - Lüsener Ferner - Lüsener Spitze - Lüsener Ferner - Lüsenstal - Talstation Transportbahn beim Jugendheim im Lüsenstal - Westfalenhaus
GipfelLüsener Spitze 3231m
BegleiterDani, Didi, Jürg, Kuno
GebietOstalpen
TourentypSkitour
HM_rauf1798
HM_runter1669
Distanz_KM21.36
VerhaeltnisseHarte Verhältnisse, wegen Saharastaub wenig Aufweichung. Skifahrerisch nicht so lohnend.
HuettenFranz-Senn Hütte 2147m; Westfalenhaus 2276m
Featured_Fototbi_2022-03-25a.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:50:00
Abstiegszeit04:00:00
SchwierigkeitS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkihochtour mit Seil, Eismaterial
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