Auf einer Liste mit Tourenideen für den Sommer stand der Ostgrat der Chli Krönten im Urnerland. Wo ich diese Idee aufgeschnappt hatte, weiss ich nicht mehr. Möglicherweise entstand sie bei der Erkletterung des Wichelhorn-E-Grates vor gut einem Jahr. Diese Tour fand in der gleichen Zusammensetzung statt: mit Edith, Armin und mir. Die beiden Grate (Krönten und Wichelhorn) stehen sich gegenüber. Also liegt es am Ehesten auf der Hand, dass mir damals der Kröntenostgrat aufgefallen war und ich beschlossen hatte, eine solche Tour mit einer Übernachtung auf Leutschach zu verbinden. Auf dem SAC Tourenportal war die Tour ausserdem bestens beschrieben (allerdings von der Kröntenhütte aus). Ein Anruf bei Armin in dieser (meiner fünften) Ferienwoche ergab, dass auch ihn diese Begehung interessierte. Fehlten nur noch Edith als Mitgängerin und freie Plätze zum Übernachten. Beides liess sich organisieren. Also machten wir für den morgigen Tag ab und vereinbarten, erst aufs Nachtessen in die Hütte aufzusteigen. Dies ermöglichte mir, Tschaikowsky und Prokofiev mit der Bratsche zu üben. Für unser Konzert, das in einem Monat stattfinden sollte, war das eine notwendige und gleichzeitig gewissensberuhigende Massnahme für diese schwierigen Musikstücke.

Der Hüttenaufstieg selber war mehr oder weniger ein piece of cake. Zwar war es heute ziemlich heiss. Aber ein Teil des Weges lag bereits im Bergschatten und konnte so mit ein paar Schweisstropfen weniger absolviert werden. Wir wurden auf der Hütte freundlich empfangen und genossen das Hütten-Znacht in Form eines Spaghetti-Plausches mit sechs verschiedenen Saucen. Dass dazu das eine oder andere Bier verdrückt werden musste, versteht sich aufgrund der Tageshitze von alleine.