Pas-mal-de-bière 2024: es sollte endlich in die Dolomiten gehen. Nachdem in den Vorjahren entweder Wetter- oder Schneeverhältnisse nicht passten, schien es heuer zu klappen. An einem total verregneten Dienstag in Zug planten Jürg, Dani und ich die Woche in groben Zügen. Wir wollten 4 Tage in Cortina d'Ampezzo und 3 Tage in Canazei verbringen. Diese Idee stellte Kuno berechtigterweise in Frage. Sein Argument war, dass so ein Gebietswechsel aufwändig und zudem unnötig sei. Somit liessen wir Dani im Pustertal auf Hotelsuche gehen. Dort oben, im 3-Zinnenland und den Sextener Dolomiten, wartete genügend «Arbeit» in Form von Skitouren auf uns. Tourenauswahl gab es reichlich und mit Toblach, Innichen und Sexten Talorte mit der notwendigen Infrastruktur für eine Skitourenwoche. Schliesslich wurde Dani auf Airbnb in einem kleinen Dorf names Schmieden (ital. Ferrara) fündig und konnte eine sehr schöne Ferienwohnung mit Namen "Eco Chalet Olival" buchen. Das passte für unsere Gruppe perfekt, weil wir so unabhängig von Frühstücksbuffets und fixen Essenszeiten waren und abends gejasst werden konnte, ohne andere Gäste mit unserem Gelächter zu stören. Die Anreise fand in zwei Gruppen statt. Jürg, Dani und ich reisten am Freitag an, Kuno, Didi und Armin am Samstag. Das kam auf meinen Wunsch zu Stande, weil ich vorhatte, am Donnerstag mit dem Zug nach Luzern zurückzureisen um an der Santa Hauptprobe für das Konzert «celloromantisch» dabeizuzsein. Dani und Jürg standen für die frühere Anreise zur Verfügung. Eine ursprünglich anvisierte Anreise mit 3 Autos (und dadurch meiner individuellen Rückreise) verwarfen wir wieder, weil es laut öV-Fahrplan auch möglich war, mit dem Zug zurück nach Hause zu kommen. Auf eine sogenannte und in frühreren Jahre praktizierte Anreisetour auf dem Weg ins Südtirol verzichteten wir. Der Wetterbericht lud nicht dazu ein. Erst nach dem Brenner hörte es auf zu regnen und wären die Verhältnisse passabel gewesen.Wir genossen statt der Anreisetour einen gemütlichen Reisetag mit Kaffee in Zug bei Jürg und Pizza im Hubertushof zu Sterzing. Auch auf Einkaufstour ging es später in Toblach noch: schliesslich benötigten wir Frühstücks- und Picknickmaterial für eine ganze Woche. Unsere erste Tour sollte uns auf die Kleine Gaisl führen. Noch nicht vertraut mit den herrschenden Verhältnissen entschieden wir uns für diesen Ausflug, weil uns die vorherrschenden Nordhänge den besten Schnee versprachen (es herrschten relativ hohe Temperaturen und nachts schlechte Abstrahlungsverhältnisse). Vom nahen "Brückele", das nach 10 Minuten Autofahrt ab Unterkunft erreicht werden konnte, ging's los. Auf einer ordentlich ausgefahrenen Wegspur, an der Rossalm vorbei, erreichten wir den Übergang unter dem roten Turm. Das Wetter zeigte sich viel freundlicher, als Meteoblue vorausgesagt hatte. Viel Sonne begünstigte unsere erste Rast und beflügelte Gespräche und Laune. Eine kleine Berg- und Talfahrt führte über ein weiteres Pässchen an den Fuss eines Couloirs. Dort hinauf führte eine Ski- weiter oben eine Fussspur. Wir kriegten nun einen ersten Einblick in die Kanäle, welche uns auch auf den nächsten Touren beschäftigen sollten. Dank des Vorspurers und des gutmütigen Schnees gelang der Aufstieg durch die Rinne problemlos und führte auf den breiten Rücken der Rotwand. Schwitzen taten wir wegen der Wärme ordentlich. Aber nach wie vor genossen wir prächtiges Wetter. Relativ rasch war danach der restliche Aufstieg bis auf den Gipfel der Kleinen Gaisl über flacheres Gelände erreicht. Dessen Gipfelkreuz lag fast gänzlich im Schnee vergraben. Zeichen der reichlichen Schneefälle der vergangenen Wochen, welche vor allem die Alpensüdseite eingedeckt hatten. Leider schob sich eine Schauerzelle just in dem Moment vor die Sonne und die prachtvolle Aussicht in die Dolomiten, als wir uns für die Abfahrt bereit machten. Zwar war die Sicht noch ausreichend. Aber Graupelschauer und etwas Wind störten unsere ersten Abfahrtsmeter der diesjährigen Tourenwoche doch etwas. Nach dem Gegenanstieg Richtung Rossalm war der Spuk aber so plötzlich vorbei, wie er gekommen war. Eitel Sonnenschein war wieder Trumpf und begünstigte die durchaus vergnügliche Schwingerei. Wir feierten die Sonnenstrahlen mit Jagertee und Kaiserschmarrn auf der Rossalm, nachdem wir mit dem Wirt die Bezahlmöglichkeit per Banküberweisung geklärt hatten. Eindeutig beschwingter als vor der Rossalm kehrten wir auf einer sehr ausgefahrenen Strasse, wo man fast nur noch stemmen konnte, zu unseren Autos zurück. Wir konnten auf eine sehr gelungene, einigermassen lange und nicht oft gemachte Tour (wir waren die einzigen auf dieser Route heute) abklatschen. Im Chalet Olival waren bereits die beiden Brüder und Armin eingetroffen, womit voller Vorfreude ein erstes Bier kredenzt und erste Räubergeschichten ausgetauscht werden konnten. Eingekehrt wurde später im «Huber», wo gerade Fischwoche programmiert war und ich ein herrliches Thunfischfilet genoss. |
Id | 3130 |
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Datum | 16.03.2024 |
Tour | Kleine Gaisl |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Brückele - Alpini Gedenkkapelle - Rosslahne - Rossalm - Fosses Riedl - durchs Couloir auf die Rote Wand - Kleine Gaisl. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Kleine Gaisl 2859m; Rote Wand 2604m |
Begleiter | Dani, Jürg |
Gebiet | Dolomiten |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1563 |
HM_runter | 1563 |
Distanz_KM | 19.70 |
Verhaeltnisse | Sichere Tourenverhältnisse, ab ca. 1800m viel Schnee. Abfahrt Gemisch aus Pulver, sonnenaufgeweicht und ausgefahrender Piste unterhalb Rossalm |
Huetten | Rossalm 2160m |
Featured_Foto | tbi_2024-03-16.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 04:10:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | wechselhaft |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Kleine Gaisl |