Dank der auch in Island hervorragend funktionierenden Meteoblu-App wussten wir, dass uns heute 11 Stunden Sonnenschein erwarteten. Am Besten verbringt man so einen Prachtstag natürlich draussen und auf Schusters Rappen. Wir waren inzwischen in der Myvatn Region angekommen, einem laut Reiseführer Höhepunkt jeder Islandreise. Auf einem kleinen Infoblatt des Myvatn Informationsbüros waren nebst den geothermalen Sehenswürdigkeiten auch ein paar Fusswege eingezeichnet. Die Beschreibung der Wege war mehr als spärlich. In unserem Fall etwa: «9km to Mt. Hlíðarfjall, very steep». Das war Verlockung genug, sah man doch diesen Berg mit dem unaussprechlichen Namen schon aus dem Hotelzimmer. Er war die höchste Erhebung in der bizarren Vulkanlandschaft rund um den idyllischen Myvatnsee. Dass Myvatn übersetzt Mückensee heisst, merkten wir bald nach dem Loswandern in Reykjahlið. Die kleinen Biester waren ständige Begleiter und nur dank des relativ starken Windes fanden sie die Eingänge in Nasen- und Ohrenlöcher nicht immer. Bis zum Fuss des Berges verlief die Wanderstrecke relativ flach. Ideal um die vielfältigen vulkanischen Phänomene zu studieren. Das beschriebene sehr steile Stück erwies sich als kurz und problemlos. Wir standen etwa zwei Stunden nach dem Start auf dem Gipfel und konnten die tadellose Rundsicht auf halb Island geniessen. Schneebedeckte Berge, der idyllische Myvatnsee in voller Ausdehnung, grosse Lavaströme aus mehreren Epochen vulkanischer Aktivität und Berge in mannigfaltigen Farben erfreuten das Auge und die übrigen Sinne. Iceland at it’s best, kann man da nur sagen. Nach einer langen Gipfelrast an einem windgeschützten Plätzchen ohne Mücken entschied der Familienrat, dass eine Aufteilung der Gruppe die verschiedenen Bedürfnisse am Besten abdecken konnte. Felice und Alicia wählten den Aufstiegsweg auch als Rückweg. Aurelio und ich hingegen setzten die Wanderung in der entgegengesetzten Richtung fort: über das grosse Lavafeld, das in den Jahren 1724-1734 bei grossen Vulkanausbrüchen entstanden war. Wir hielten auf das Geothermalgebiet Leirhnjukur zu, das nochmal gute zwei Wanderstunden weiter nördlich lag. Das war eine eindrückliche Wegstrecke: die erstarrte Lava hatte bizarre Felsformen ausgebildet, durch die sich der Weg hindurchschlängelte. Es ging sogar durch ein paar Lavatunnels, was besonders eindrücklich war. Im Geothermalgebiet Leirhnjukur gab es auch noch einiges zu sehen: türkisfarbene Seelein, rauchende Felsspalten und blubbernde Schlammlöcher. Wir trafen unsere Frauen wieder, die uns hier sehr verdienstvollerweise mit dem Auto abholten. Nach kurzer Besichtigung des Kratersees des Krafla-Vulkans und fliegender Verpflegung ging es am späteren Nachmittag noch weiter: mit dem Auto zum Lavalabyrinth von Dimmuborgir und den Pseudokratern von Skútustaðagígar. Im Dimmuborgir haben wir die „Kirkja“ Rundwanderung (grosse kirchenartige Felsenhöhle) absolviert, was den schönen Wandertag abschloss. |
Id | 2872 |
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Datum | 06.08.2020 |
Tour | Island: Mt. Hlíðarfjall |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Reykjahlið im Myvatn Gebiet - Mt. Hlíðarfjall - riesiges Lavafeld von 1724-1729 - Geothermalgebiet Leirhnjukur |
Gipfel | Mt. Hlíðarfjall 771m |
Begleiter | Alicia, Aurelio, Felice |
Gebiet | Island Norðurland |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 798 |
HM_runter | 573 |
Distanz_KM | 19.86 |
Verhaeltnisse | Trocken und problemlos, zum Teil looses Gestein |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-08-06.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 01:45:00 |
Abstiegszeit | 02:35:00 |
Schwierigkeit | T3 |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Wanderung leicht |
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