Vergeblich ging ich am Samstagabend auf Tourenpartnersuche. Einige Kollegen weilten in Binn, andere hatten schon das Bike gesattelt und beim Angebot von Stefan, mit aufs Bärenhorn zu kommen, hatte ich keine Lust (eben erst kürzlich auf den Zwächten geklettert und nachträglich betrachtet wäre das Wetter ein Reinfall gewesen). Beim Telefonat mit Didi schwärmte er von den guten Bedingungen auf der Melchsee Frutt, wo er heute gewesen war. Auch die Hohmad sei gut machbar. Schliesslich war der Skibetrieb auf der Frutt eingestellt und Schnee würde dank Beschneiung bis in die Stöckalp liegen. Als Alleingänger schien mir das gut und gefahrlos machbar. Die Idee Höch Geissberg verwarf ich ebenso wie die Rientallücke. Mutterseelenallein wollte ich nicht in diesen Gebieten unterwegs sein und die Bahn aufs Brüsti hatte schon Revisionsferien. 

Beim Aufstehen stellte ich etwas erstaunt fest, dass der Himmel über den Voralpengipfeln von Wolken bedeckt war. Das entsprach nicht den Vorhersagen und liess den Schluss zu, dass nachts wohl keine guten Abstrahlungsbedingungen geherrscht hatten. Das Pistengehen ab Stöckalp war deshalb ein guter Entscheid. Ich startete um viertel nach acht Uhr und folgte in zügigem Tempo dem Pistenverlauf. Erst unterhalb des Bonistocks bog ich links ab und hielt auf die schöne Hohmad zu. Die hatte tatsächlich noch nie Besuch von mir bekommen. Kein Wunder: wenn die Skilifte in Betrieb sind, ist dies ein wenig attraktiver Aufstieg (da zu kurz und oft hochfrequentiert). So aber war ich nach gut zwei Stunden oben, begrüsste die einzige anwesende Bergsteigerin und genoss das zunehmend schöner werdende Wetter. Bis fast zur Gipfelankunft fellte ich nämlich im Wolkenschatten den Berg hoch. Jetzt war es aber prächtig und der Blick in die nahen Obwaldner, Berner und Urner Berge bestätigten den richtigen Entschluss "Hohmad". 

Während ich im oberen Drittel sehr gute Sulzbedingungen zum Runterschwingen antraf, war ich später froh, in den unteren Hälfte der stillgelegten Skipiste folgen zu können. Daneben war der Schnee nämlich matschig und furchig. So traf ich fidel gelaunt um 12 Uhr schon wieder beim Auto ein und genoss nach der Heimfahrt den Sonntagnachmittag beim Faulenzen und Zeitunglesen im frühlingshaften Garten.