Meine nigelnagelneuen Ski verlangten nach einer Testtour. Da mein "alter" Movement wegen eines 30cm langen Spalts auf der Seite unbrauchbar geworden war (Skibruchgefahr), und es bald in die Tourenwoche gehen sollte, war die Materialbeschaffung notwendig geworden. Oder wie meine Brüder zu sagen pflegen: «KWS». Was so viel bedeutet wie Kampfwertsteigerung. Felice war mit von der Partie und wollte beim Skitest dabei sein. Da immer noch günstige Lawinenverhältnisse herrschten, schlug ich den steilen Höch Hund zuhinterst im Sihltal vor. Das mit der Steilheit unterschlug ich aber bei der Besprechung des Tourenziels. Schliesslich wollte ich nicht demotivierend auf meine Allerliebste wirken. Sie würde das dann schon merken... Gemäss Skitourenkarte beginnt die Tour beim Ochsenboden hinter dem Dorf Studen. Dort stellten wir brav das Auto ab. Wohlwissend, dass zuerst entlang einer Strasse aufgestiegen werden muss. Zum Glück ergab sich ein Gespräch mit einem Angestellten der Firma Rheinmetall, welche hier hinten Munition für die Schweizer Armee testet. Dieser sagte uns, dass man noch ein schönes Stück weiter ins Tal hinein fahren dürfe und bloss die Anweisungen der Schiesswache zu beachten sei. Wir sparten so fast 5 Kilometer Strassengetippel und konnten auf 1067m direkt auf die Ski. Weiter war die Strasse nicht geräumt und Schnee lag genug. Das war die positive Überraschung des Tages! Danach ging es vorerst gemütlich entlang einer Alpstrasse weiter ins oberste Sihltal hinein. Nun folgte aber ein ruppiges Waldstück unterhalb der Ortegg. Meine neuen Felle bestanden den Rutschtest, Felice fand aber wenig rühmliche Worte für diesen Teil des Aufstiegs. Sobald man aus dem Wald raus war, öffnete sich die Landschaft und gab eine atemberaubende Szenerie frei. In diesem Mittelstück war der Aufstieg leicht und genussreich. Gegen den Höch Hund steilte sich der Hang dann aber kontinuierlich auf. Bis die Spitzkehren so zahlreich wurden, dass der Kraftverschleiss bei der Ge-ehelichten beträchtlich wurde und der eine oder andere Kraftausdruck ihre Stimmbänder verliess. Die Spur war nicht gerade optimal angelegt: weder regelmässig steil noch ausgeebnet bei den Spitzkehren. Wir schafften es aber trotzdem auf den höchsten Punkt. Das war die Belohnung für den Kampf. Leider hatte sich der Himmel inzwischen mit hohen Wolken überzogen. Aber die Sicht ins nahe Muotathal war trotzdem schön. Der Föhn blies erst mässig, was uns eine relativ vergnügliche Gipfelrast erlaubte. Dann aber wollte ich die ersten Schwünge mit den neuen Latten wagen. In den sehr steilen obersten Hängen war das gut möglich. Erstes Fazit über die neuen Ski: Test bestanden. Zwar nicht mehr so leicht drehend wie die Movements, dafür aber spurtreuer und ruhiger. Sicher alles andere als ein Fehlkauf. Trotz der stark verspurten Hänge fanden wir immer noch da und dort Pulvergenuss. Und die steile Waldpartie zeigte sich in der Abfahrt harmlos. Für den letzten Nervenkitzel des Tages sorgte unser Toyota alias Ushba: der Benzinvorrat ging zur Neige und es war nicht so klar, ob wir es bis zur nächsten Tankstelle schaffen würden. Auch das löste sich in Minne auf und führte dazu, dass wir ein insgesamt positives Fazit unter diese Höch Hund Tour ziehen konnten, die schon seit geraumer Zeit auf meiner alpinen To Do Liste gestanden hatte. |
Id | 2998 |
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Datum | 11.03.2022 |
Tour | Höch Hund |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Tobelwald im obersten Sihltal Pt. 1067 - Gripschli - Ortegg - Feldmoos - Steinboden - SE von Teuf Hund - Höch Hund. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Höch Hund 2215m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1192 |
HM_runter | 1192 |
Distanz_KM | 13.04 |
Verhaeltnisse | Immer noch gute Kaltschneeverhältnisse. Durch die lange Schönwetterperiode alles verfahren. Noch ein paar Pulverhänge gefunden. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2022-03-11.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:30:00 |
Abstiegszeit | 01:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | wechselhaft |
Material | Skitour normal |
Relive_URL |