Hinterrugg – Chäserrugg – Sellamatt

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Verwitterte Sitzgelegenheit auf dem blauweiss markierten Wanderweg zum Hinterrugg, SG.

Endlich schien es dieses Jahr doch noch Sommer zu werden! Und dies erst noch pünktlich auf meinen Ferienanfang hin. Heftige Gewitter und ein bedrohlich ansteigender Seespiegel des Vierwaldstättersees waren die Gesprächs- und Newsthemen der vergangenen Tage. Von Ausflügen in die Berge wurde für das Wochenende abgeraten, weil instabile Hänge Wanderwege zu verschütten drohten. Also warteten wir brav bis am Dienstag und liessen die letzten Gewitter und Felices Geburtstag vorüberziehen. Ich studierte an einem 2-3-tägigen Ausflug herum und wägte mehrere Möglichkeiten ab. Auf der Online-Karte blieb ich schliesslich bei den Churfirsten hängen und schlug meinen beiden Frauen vor, ein paar dieser Gipfel zu erwandern mit einer Übernachtung auf der Sellamatt im Toggenburg. Ein Anruf ins dortige Berghotel sicherte uns drei Übernachtungsplätze - es konnte also losgehen. 

Auf dem Parkplatz in Murg entschied ich mich kurzerhand, die Parkgebühr für eine ganze Woche (satte 30 Franken) zu bezahlen. Ein Tag hätte 20 Schtutz gekostet, 2 und mehr Tage einfach 30. Eine abgelaufene Parkzeit sollte uns also nicht nach Hause nötigen. Zwar wollte Alicia nur zwei Tage bleiben, aber Felice und ich hatten bei diesem tollen Sommerwetter keinen Drang, möglichst rasch wieder zu Hause zu sein. Murg war ein etwas eigenwillig gewählter Ausgangspunkt für eine Churfirsten-Tour. Die Idee war von Walenstadtberg auf den Hinterrugg zu steigen und später über eine der Lücken in der Kette nach Quinten zurückzuwandern. Von Quinten wäre dann das Schiff nach Murg zurückgefahren. Es gab aber in der öV-reichen Schweiz auch andere Varianten, die für Rückkehr in Frage kamen. Eine davon sollte Alicia am morgigen Tag wählen, eine andere Felice und icĥ zwei Tage später. Dies vorweg: Quinten war es nicht. 

Per Zug und Bus erreichten wir also ab Murg die Kurklinik auf dem Walenstadtberg. Dabei musste der Buschauffeur seine Hartnäckigkeit unter Beweis stellen, weil ein bergabwärts fahrendes Auto mit Anhänger partout nicht retour fahren wollte. Der Bus durfte das von Gesetzes wegen nicht, was zu einem längeren Disput zwischen Bus-Chauffeur und unfähigem Anhängerlenker führte. Unser Chauffeur erwies sich als der sturere, was uns schliesslich doch noch die Endstation erreichen liess. Jetzt ruckten wir unsere Säcke auf die Rücken und marschierten los. Zuerst ging es tatsächlich etwa 150 Höhenmeter abwärts, bevor wir in den steilen Weg Richtung Alp Tschingla einbiegen konnten. Bis auf den Hinterrugg kannte der Weg nur eine Währung: steil bergauf! Unterbrochen wurde unser Aufstieg nur vom Mittagshalt auf der Alp Tschingla, vom Bewundern der sagenhaften Blumenwiesen und von Drohnenflügen mit meiner neuen Mavic Mini 2. Dem Nachfolgemodell der Air, welche ich vor ziemlich genau einem Jahr in Island versenkt hatte.

Heute wie auch an den folgenden Tagen herrschte typisches Hochsommerwetter: mässige Fernsicht wegen Dunstes, wolkenverhangene Gipfel und feucht-warme Witterungsbedingungen. Aber heiss oder gewittrig war es nicht und das Steigen auf den steilen Wegen ging zwar alles andere als schweissfrei, aber dennoch zügig. Nur Felice musste mit jedem Meter gewonnener Höhe etwas mehr leiden: ihr Trainingsrückstand, eingehandelt wegen einer Fussverletzung, machte sich bemerkbar. Um ca. halb vier Uhr waren der Hinterrugg und kurz darauf auch der Chäserrugg erreicht. Aussicht gab es wie gesagt keine grosse, dafür beschlossen wir, noch den Wegen über den Rosenboden zu folgen. Sie sind von Blumentafeln gesäumt, sodass wir auch die letzten Zweifel über die Vegetation beseitigen konnten. 

Es war schon lange beschlossene Sache, dass wir bergabwärts die Chäserruggbahn frequentieren würden. Wir erreichten um 17:15h gerade noch die letzte Fahrt nach Iltios. Wie froh waren wir, nach diesen vielen Höhenmetern bergauf unsere Knie schonen zu können. Noch fehlte eine halbe Stunde Wegs von Iltios in die Sellamatt. Dieser war aber dank der Klanginstallationen kurzweilig, was uns sogar die Lust aufs Most zeitweilig vergessen liess. Dann waren wir aber endlich am Ziel und konnten auf der Terrasse der Sellamatt einen wunderbaren Sommerabend bei genügend Flüssigkeitsnachschub geniessen. 

Id2946
Datum20.07.2021
TourHinterrugg - Chäserrugg - Sellamatt
Ziel_erreichtJa
RouteWalenstadtberg Rehaklinik - Rüfene - Bärgerlaui - Alp Tschingla - Chammsässli - Valsloch - Hinterrugg - Chäserrugg - Rosenböden (Tristencholben) - Chäserrugg - Iltios (mit Seilbahn) - Sellamatt
GipfelChäserrugg 2262m; Hinterrugg 2306m; Tristencholben 2160m
BegleiterAlicia, Felice
GebietGlarus und Ostschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1652
HM_runter380
Distanz_KM18.05
VerhaeltnisseZiemlich trocken und gut begehbar.
Huetten
Featured_Fototbi_2021-07-20.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:45:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitT3: Gelände steil. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Geröllflächen, leichte Schrofen. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit möglicher Absturzgefahr
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialWanderung leicht
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