Haupt

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Auf dem Haupt, aufgenommen mit der Drohne von Osten. Felicitas & Chregu.

Auf der Autobahn Richtung Brünig herrschte schon charakterlos viel Verkehr, als sich unser Ushba endlich Richtung Stöckalp in Bewegung gesetzt hatte. Wegen einer Baustelle in Hergiswil gab es schon Stau um zehn Uhr morgens. Das liess für die Rückreise nichts Gutes ahnen, sollte dann aber am Tagesende gar nicht so schlimm ausgehen. Der harzige Beginn war einem späten Aufbruch von zu Hause aus geschuldet. Dies obwohl die Augustnebelfelder in Adligen zu einer raschen Flucht in die Berge Anlass geboten hätten.

Ab Stöckalp ging es aber zügig Richtung Tagesziel. Zwar verzichteten wir auf den vorgesehenen Prolog im Klettersteig Bonistock, entschieden uns stattdessen aber für den Fussabstieg vom Haupt in die Stöckalp (anstelle des Rückweges auf die Frutt). Weil es laut Wanderprospekt auf dem Abgschütz keine Alpbeiz gab, mussten wir unseren Proviant im kleinen Laden auf Melchsee Frutt ergänzen. Vor dem eigentlichen Tourenstart gönnten wir auch noch einen Kaffee und zwei Gipfeli am schönen Melchsee. Danach hielt uns aber nichts mehr auf. Über den schönen blauweiss markierten Alpinweg gelangten wir über den SW-Grat aufs Haupt. Dabei müssen Geröllfelder, scharfe Grasgrate und allerlei versicherte Kraxelstellen überwunden werden. Auch Zwischenabstiege sind erforderlich, weil der Murmelchopf sonst nicht überwindbar wäre. Ein durchaus interessanter und abwechslungsreicher Weg ist das! Mit zwei Stunden ist er auch angenehm kurz, sodass trotz des späten Starts von zu Hause nebst einer schönen Pause auch noch dem dröhnelen gefrönt werden konnte.

Wenn man im Sommer auf dem SW-Grat des Haupts wandert, wirkt das Kuhgebimmel von Frutt und Älggialp gleichsam im Stereoeffekt. Schätzungsweise 1000 Stück Rindvieh weiden auf den weiten Flächen dieser grossen Alpen und bilden einen Soundteppich, den man meiner Erinnerung nach nur hier oben geniesst. Auch wenn wir nicht am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug weilten, hatten wir mit diesem Erlebnis genügend echtes Alpleben in den Gehörgängen.

Der Rückweg vom Haupt führt vorerst auf demselben Pfad dem Grat entlang. Wobei es trotz des Abstiegs die angenehmere Richtung ist. Die ausgesetzteren und schwierigeren Stellen meistert man in den Gegenaufstiegen. So fiel dank der geschonten Nerven der Entschluss bei der Europaleiter leicht, über diese abzusteigen und uns so den Umweg über Abgschütz zu ersparen. Das war ein guter Entschluss: die Leiter ist spektakulär und von so guter Qualität, dass man sich zu keiner Zeit fürchten muss. Vom Ende der Leiter bis in die Stöckalp müssen nochmals gute 2½ Stunden veranschlagt werden. Ein Gegenanstieg zur Bachegg, sumpfiges Gelände im Innenbachtobel und glitschige Wege im sehr steilen Abstieg ab Stepfen erschweren den Rückweg. Aber insgesamt ging es trotz verschlammten Schuhs (ich blieb in einem Dreckloch stecken) gut, sodass wir um 17 Uhr 30 zurück bei Ushba waren.

Id2811
Datum24.08.2019
TourHaupt
Ziel_erreichtJa
RouteMelchsee Frutt - Blausee - Tschugglen - über den SW-Grat aufs Haupt - Europaleiter - Ober Stelli - Unter Stelli - Matt - Bachegg - Stepfen - Stöckalp
GipfelHaupt 2312m
BegleiterFelice
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf731
HM_runter1561
Distanz_KM17.09
VerhaeltnissePerfekte Verhältnisse, alles trocken.
Huetten
Featured_Fototbi_2019-08-24.JPG
TourenideenHaupt von Älggialp über die Nordflanke (blau-weiss markiert)
Aufstiegszeit02:15:00
Abstiegszeit04:00:00
SchwierigkeitT5
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialWanderung leicht
Relive_URL

volle Distanz: 15254 m
Maximale Höhe: 2299 m
Minimale Höhe: 1100 m
Gesamtanstieg: 808 m
Gesamtabstieg: -1637 m
Gesamtzeit: 06:30:35
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