Gross Windgällen

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Zwei Rebhähne auf ihrem Balzplatz, gesehen an der Grossen Windgälle, UR

Unserer Ostermontagstour ging nach dem Ausflug zum Brisen eine kleine Diskussion darüber voraus, welcher Gipfel heute anzustreben sei. Ich wäre gerne aufs Wetterhorn geklettert. Dani plädierte für die Gross Windgällen. Meine Motivation fürs Wetterhorn ist seine Sichtbarkeit von der heimischen Gartenterrasse aus. Danis Ansporn war der weisse Fleck auf seiner persönlichen Tourenlandkarte. Laut gipfelbuch.ch herrschten gute Verhältnisse an der Windgällen. Und nachdem ich gelesen hatte, dass am Wetterhorn alles zerfahren und ruppig sei, trauerte ich der schönen Terrassensicht nicht mehr nach. Die Windgällen war definitiv die bessere Tourenwahl. 

Das Golzerenbähnli in Bristen macht im Frühling für Skitourengänger Extrafahrten. Das liess einen fast beliebig frühen Start zu. Dani hatte für 5:30 reserviert. Das war zwar arg früh, bot aber Flexibilität beim Aufstiegstempo und genügend Zeitreserve vor der angekündigten Kaltfront, die den Himmel ab dem Nachmittag einzutrüben drohte. Ich musste also vor vier Uhr aus den Federn, damit wir an der Bergstation auf dem Egg (Golzern) noch mit Stirnlampe loslaufen konnten. 

Nach der Einlaufstrecke von Egg bis Seewen folgte das mühsamste Teilstück der Tour: entlang des Sommerwegs Richtung Windgällenhütte durch den Wald bis Hüttenboden. Wir mussten an einigen Stellen die Ski ausziehen oder akrobatisch Steilstufen überwinden. Das mittlere Stück des Aufstiegs war geradezu gemütlich, bevor es dann im Gipfelaufstieg nochmals richtig zur Sache ging. Das Highlight des Tages - und dank Superzoom auf Foto dokumentiert - waren sechs Birkhähne am Balzen. Die hätten sich auch beim Näherkommen kaum stören lassen. Aber auch aus 30 Metern Distanz war das Beobachten und Hören dieses Schauspiels ein selten erlebtes Glanzlicht auf Skitour. 

Die obersten 300 Höhenmeter muss man zu Fuss durch einen steilen Nordosthang bzw. Couloir bis auf den Gipfel klettern. Im sehr guten Trittschnee dauerte das zwar fast eine Stunde, war aber gefahrlos zu meistern. Nur ein paar Eiszapfen blieben besser an Ort uns Stelle, wollte man nicht von ihnen aufgespiesst werden. Auf dem Gipfel mit der grossen Wetterstation fanden wir ein fast windstilles Plätzchen, obwohl der auffrischende Nordostwind bereits die herannahende Kaltfront ankündigte. Noch mehr als im Aufstieg schwitzte ich dann im Abstieg durch die Gipfelcouloirs. Eine Jacke zu viel liess den salzigen Körpersaft in Strömen fliessen. Dabei wäre heute eine Skiabfahrt vom Gipfel möglich gewesen, was die übrigen 6 Personen auf der Tour auch taten. 

Vom Skidepot weg herrschten sehr gute Abfahrtsverhältnisse. Die perfekt aufgefirnten Hänge boten viel Skigenuss. Auch im Wald trug die Schneedecke einem noch, womit sich das Gewusel in den Bäumen einigermassen erträglich gestalten liess. Mittlerweile hatte sich der Himmel gänzlich mit hohen Wolken bedeckt. Das störte aber nicht mehr: Sicht war hier unten keine mehr nötig und über den flachen Weg zur Seilbahnstation liess es sich problemlos durch den nassen Schnee stossen. Sehr happy über die gelungene Tour und den schönen Ostermontag gratulierten wir uns und schwebten mit der Bahn gemütlich zu Tale. 

Id2931
Datum05.04.2021
TourGross Windgällen
Ziel_erreichtJa
RouteBristen Golzern Bergstation - Hüseren - Seewen - Würzen - Hüttenboden - Riedbödmer - Stäfelbach - Stäfelfirn - NE-Wand Gross Windgällen. Gleicher Weg zurück.
GipfelGross Windgällen 3188m
BegleiterDani
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1850
HM_runter1850
Distanz_KM20.96
VerhaeltnisseSehr gute Frühlingsverhältnisse, gut verfirnt. Gipfelcouloir sehr gut zu gehen. Schöner Sulz. Noch genügend Schnee bis Golzern
Huetten
Featured_Fototbi_2021-04-05.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:30:00
Abstiegszeit02:30:00
SchwierigkeitS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitourenmaterial mit Steigeisen
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