Mit den «Sibe Hängste» noch in den Knochen frühstückten wir am hervorragenden Buffet des «Eiger Mountain und Soul» erstmal ausgiebig. Dabei berieten wir die Tour, die wir heute in Angriff zu nehmen gedachten. Der Vorschlag, ein eMTB zu mieten und den Klettersteig des Schwarzhorns zu machen, stiess bei der besten Ehefrau von allen auf Zustimmung. Solche Elektro-Gefährte in Grindelwald im November zu finden erwies sich aber als schwieriger als gedacht. Nur der Intersport in Grindelwald Grund (oder Grindelwald Terminal, wie das neuerdings heisst), war offen und vermietete welche. Zu Fuss begaben wir uns dorthin, fassten zwei dieser Bergflitzer und fuhren los.

Leider fing mein Elektrohirsch schon ziemlich bald an zu spuken. Das Display meldete "Antriebssensorik defekt", was sich in praktisch keiner Tretunterstützung und einer gewissen Bremswirkung äusserte. So war das nütürlich kein Vergnügen mehr. Nach ein paar naheliegenden Flickversuchen (Bike booten, App runterladen, Sensoren putzen) riefen wir beim Vermieter an. Dieser konnte aber wie befürchtet nur vorschlagen, wieder ins Tal zu kommen und ein anderes Bike auszuleihen oder auf einen Mech zu warten, der aber gerade ausgeflogen war. Ich beschloss daher, das Stahlross erst am Abend umzutauschen und stattdessen diese mühsamen Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Wir waren nämlich schon zu weit oben, die Sonne zu warm und die Lust aufs runterfahren zu klein, als dass eine Talfahrt opportun gewesen wäre. Allerdings mussten wir wegen des erlittenen Zeitverlusts auf den Klettersteig verzichten. Das wäre in eine Düserei ausgeartet, die am heutigen schönen Herbsttag völlig unnötig war. Stattdessen besuchten wir die fast menschenleere First Bergstation mit ihrem Cliff-Walk, machten eine Pause an der Sonne und fuhren bergabwärts in einem grossen Bogen via Grosse Scheidegg zurück nach Grindelwald. So blieb genügend Zeit für die vom Hotel offerierte Kaffee- und Kuchenpause sowie natürlich den Besuch des Wellness-Bereichs.