Diese Tour am heutigen dritten Tag des Jahres war unverhofft und ungeplant. Dank viel besserem Wetter als prognostiziert hielt es Felice und mich nach einem gemütlichen Morgenessen nicht mehr länger in der Wohnung in Geschinen. Wir mussten raus: draussen lockte ein perfekter Gommer Wintertag. Unseren Ausflug zur Galmihornhütte starteten wir kurz vor 12 Uhr. Über den Loipen lagen noch Nebelbänke, aber die Talhänge leuchteten umso intensiver in der Sonne. Der Start mit Ski und Fellen war 50 Meter vom Wohungseingang entfernt möglich und führte zuerst nach Münster hinüber. Schon bald sahen wir ein, dass die montierten langen Unterhosen völlig überflüssig waren und mehr Hitzestau verursachten als Beine wärmten. Wir entledigten uns dieses Problems auf semi-elegante Weise. Höchstens ein paar Eichhörnchen beobachteten uns bei dieser Aktion. 

Nach der Pistenquerung in Münster und einem kleinen Höhenverlust ging es schnurstraks den Wald Richtung Galmihornhütte hoch. Dank des relativ üppig vorhandenen Schnees war die Spur ohne grosse Rutschpartien zu bewältigen, sah man einmal von etwas Stollenbildung an den Fellen ab. Dieses Problem löste sich mit dem Höhersteigen fast von alleine, weil es immer kühler und der Schnee pulvriger wurde. Um 14 Uhr war die Hütte erreicht und das Tagesunplansoll erfüllt. Das Weitersteigen unterliessen wir: je höher man kam, desto stürmischer blies der Westwind. Hier auf Hüttenhöhe war es gerade noch erträglich. 

Eine Picknick-Pause später sausten wir bereits wieder zu Tale. Oben noch durch schönen Powder, im Wald aber je länger je mehr von schwererem Schnee gebremst. Auch ein paar Bäume kamen uns bedrohlich nahe, wobei Felice die eine oder andere Kurve lieber ausgelassen hätte. Zudem liess ich mich von einer alten Spur zu einem Ausflug verleiten, der mit einem Fusswiederaufstieg bezahlt werden musste. Für die zweite Hälfte der Abfahrt votierte Felice für den Forstweg, wo einem keine Bäume im Weg standen. Im Abendlicht trafen wir in Münster ein, schulterten die Ski kurz durch den oberen Dorfteil und frequentierten zum Abschluss des sonnigen Tages noch den Skilift. Die Angestellten liessen uns gratis hochfahren, was wir natürlich sehr schätzten. Nochmals genossen wir bei den Stadeln am Ende des Skilifts die Abendsonne und kehrten zufrieden über einen prächtigen Wintertag in die warme Stube nach Geschinen zurück.