Weil Alicia auf keinen Fall den Schmutzigen Donnerstag in Luzern verpassen durfte und wollte, war die heutige Tour auf das Rothore ihre Abschlusstour im Saanenland. Ich wählte, basierend auf Karte und den bereits absolvierten Touren, nochmals eine andere Geländekammer des Saanenlandes: diejenige von Lauenen bei Gstaad. Auf der Karte hatte ich eine schöne Rundtour ab Dorfparkplatz ausgeheckt, obwohl meine Frauen etwas Kürzeres bevorzugt hätten. Da aber kein vernünftiger Alternativevorschlag von ihnen kam, wurde Idee Nummer Chregu in die Tat umgesetzt. 

Weil es sehr viele alte Abfahrtsspuren um Lauenen herum gab, musste ich höllisch aufpassen, nicht einem falschen Ziel zuzustreben. Prompt geriet ich bei Safretvorsess etwas zu hoch. Wir mussten mittels einer langen abfallenden Querung zur richtigen Aufstiegsspur zurückfinden. Die beste Ehefrau von allen schätzte diese Aktion weniger: sie wäre gerne den Spuren gefolgt und auf einen anderen Hoger (den Tossestand) gestiegen. Alicia und ich fanden aber, dass sich dieser Spurwechsel lohnen würde. Der Weiterweg (inklusive Znünihalt) war attraktiv und führte mit der Fürflue über einen zweiten Gipfel. Nur der Schlusshang zum Rothore war mit seinem Hartschnee etwas unangenehm und bereitete Felice ein paar Spiztkehrenprobleme. 

Trotz Alicias Heimkehrwünschen zu nicht allzu später Stunde waren wir heute wieder zu spät unterwegs. Nach der Erfahrung mit tiefem Schnee am Wistätthore hätte ich es eigentlich besser wissen müssen und wir zwei Stunden früher starten sollen. Weil aber der morgendliche Schlendrian obsiegt hatte, litten wir jetzt doppelt: erstens mit Fahrplanstress und zweitens mit sonnenpfludrigem Schnee im unteren Teil der Abfahrt. Immerhin war es oben gut, wenn auch etwas hart und (für Felice) zu steil. Es fanden sich sogar noch ein-zwei Pulverhänge, die toll zu fahren waren. Ich verliess meine beiden Frauen nach 2/3 der Abfahrt und fuhr schneller zu Tal, um das Auto zu holen und ihnen den Fussmarsch nach Lauenen zurück zu ersparen. Insgesamt war es auch heute trotz der beschriebenen Stressfaktoren eine schöne Rundtour mit viel Aussicht, prächtiger Winterlandschaft und Sonne im Überfluss.