Das Geburtstagskind geniesst in der Familie das Privileg, das Tagesprogramm bestimmen zu dürfen. Da gute Wetterbedingungen herrschten und wir für meine Begriffe noch viel zu wenig auf Schusters Rappen unterwegs waren, plädierte ich für etwas Bewegung. Da aber gleichzeitig schlechte Laune und Teenie-Protestaktionen vermieden sein wollten (und die Wandermöglichkeiten in diesem Teil der Osa Halbinsel einigermassen beschränkt waren), schlug ich ein Programm vor, das auf einhellige Begeisterung stiess. Einziger Wehrmutstropfen aus Kindersicht war der frühe Tagesstart. Den verschuldete nicht etwas das notorisch früh aufstehende Geburtstagskind, sondern der Gezeitenkalender. Unser Vorhaben, in die Mangroven nahe der Playa Blanca bei La Palma per Kanu einzufahren, funktionierte laut der lokalen Guides nur bei Flut. Bei Ebbe käme man der Sandbänke wegen nicht weit. Und da der Gezeitenkalender eine Flut nur für sieben Uhr morgens und 5 Uhr abends anzeigte, musste es der Morgentermin sein, weil es bald nach dem 5-Uhr-Abendtermin in den Tropen dunkel zu werden pflegt. Wiederum wurde also ein extra frühes Morgenessen in der superschönen Danta-Lodge bestellt. Dass wir bei Ankunft beim Kanu-Guide noch auf andere Touristen warteten, welche nie eintrafen, nervte nicht wirklich. Auf dem absolut ruhigen Meer (es handelt sich hier um einen vor Wellen aus dem offenen Ozean sehr gut geschützten Meeresarm), wasserten wir die Kanus und erkundeten die Mangroven der Küste entlang und am Unterlauf des kleinen Flusses, der nahe der Playa ins Meer mündet. Highlight aus zoologischer Sicht war die Sichtung einer Boa constrictor, die aber glücklicherweise zu schlafen schien und niemanden von uns zu würgen vorhatte. Nach etwa zwei Stunden paddelten wir zurück zum Haus des lokalen Kanuverleihers, der uns in der Folge noch sehr gut unterhielt und uns von seinen Litschis zu kosten gab, welche er in einer süssen und einer sauren Variante direkt vom Baum pflückte. Später, nachdem wir uns in der Danta Lodge von den unbequemen Sitzen der Kanus erholt hatten, erkundeten Felice und ich die Umgebung der Lodge auf den schönen Wegen, die das Management des Hotels angelegt hatte. Trotz guter Markierungen verirrten wir uns etwas, weil wir ausgerechnet denjenigen Weg erwischten, der nur halbbatzig gekennzeichnet war. Durch schlangenträchtiges Unterholz fanden wir trotzdem zur Lodge zurück, ohne dass uns eines der Kriechviecher gebissen hätte. Die dritte Tagesattraktion war der Besuch eines nahen Seilparks. Die Bezeichnung Park verdient das Ganze eher nicht, handelt es sich doch einfach um ein paar Drahtseile, die über kürzere oder längere Strecken durch und über den Urwald führen. "Zip Lining" nennt sich das Ganze, bei uns eher unter dem Begriff Tyrolienne bekannt. Spass macht es alleweil, zumal einige der Seile wirklich lang sind, im vorliegenden Falle über 500 Meter. Wir genossen in dieser neun Teilstrecken umfassenden Anlage eine Privatführung und zischten über die Baumriesen des Dschungels. Insgesamt erlebte ich also einen abwechslungsreichen Geburtstag, der zwar nicht anstrengend war, dafür aber so gestaltet, dass keine schlechte Laune oder Motzereien aufkommen konnten. |
Id | 2599 |
---|---|
Datum | 21.07.2015 |
Tour | Danta Lodge Seilpark und Kanutour Costa Rica |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Osa Palmas Canopy Tours |
Gipfel | |
Begleiter | Alicia, Aurelio, Felice |
Gebiet | Zentralamerika Cordillera |
Tourentyp | Seilpark |
HM_rauf | 91 |
HM_runter | 91 |
Distanz_KM | 2.14 |
Verhaeltnisse | feuchte tropische Bedingungen, während der Tour trocken |
Huetten | |
Featured_Foto | 317-DSC_7671.jpg |
Tourenideen | Trecking in Costa Rica |
Aufstiegszeit | 01:20:00 |
Abstiegszeit | 00:00:00 |
Schwierigkeit | L |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Sportbekleidung |
Relive_URL |