Corna di Capra

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Die Pas-mal-de-bière Tourengruppe (v.l. Didi, Chregu, Kuno, Dani, Armin, Jürg) auf dem Corna di Capra, I-Lombardia.

Lange Zeit stand am gestrigen Abend eine andere Tour im Fokus bzw. in der Planung: die Cima Viola im Dosdè Gebiet auf der anderen Seite des Foscagno Passes. Nachdem wir aber den Wetterbericht nochmals studiert und diskutiert hatten, schien uns der Corna di Capra (oder auf gut deutsch: das Geisshorn) die bessere Wahl zu sein. Angesagt war nämlich nochmals dasselbe Wetter wie auf der Paradisin Tour. Das hiess ein paar Wolken, etwas Nordostwind und eventuell nicht so gute Sicht. Für die lange Viola-Tour schien uns das zu unsicher und weil für Donnerstag und Freitag sehr gutes Wetter prognostiziert war, verschoben wir die "Bratschentour" um einen Tag. Planen mussten wir die Corna di Capra nicht gross, weil wir auf der Paradisin guten Einblick in den Aufstieg und dessen Verhältnisse gehabt hatten. Ebensowenig bestand Anlass, an der Aufstehzeit und der Morgenroutine etwas zu ändern, weil die Kopie derselbigen vom Vortag die logische Wahl schien. 

Der Touranfang war also ein copy/paste von gestern. Busfahrt, Startzeit und etwa das erste Streckenfünftel waren gleich wie beim Paradisin. Wir optimierten ein paar Meter bei der Alpe Vago und gelangen so problemlos an den Fuss des Steilhangs Richtung Corna di Capra. Dieser beginnt dort, wo es gestern in die Schlucht abzusteigen galt und vermeidet diesen Höhenverlust. Mit zum Teil montierten Harscheisen wurde der Hang in Angriff genommen, wobei die gefrorene, aber immer griffige Schneeoberfläche auch ein eisenloses Steigen zuliess. Ganz im Gegensatz zu gestern gewannen wir auf diesem Hang rasch an Höhe. Nach ungefähr der Hälfte der zurückzulegenden Höhenmeter lehnte sich der Hang zurück und es war auch ein perfekter Ort für eine Pause. Trotz kühlem Wind hielten wir es relativ lange auf diesem Pausenbalkon auf. Das war unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass wir am Gegenhang eine Skitourengruppe beobachten und fleissig kommentieren konnten, die es auf den Monte Vago abgesehen hatte. 

Als sich alle erholt hatten, ging's auf sanfter geneigten Hängen höher. Zwar sah der Gipfel zum Greifen nah aus, aber die immer noch 600 Höhenmeter sowie die zu verrichtende Spurarbeit verlangsamten das Erreichen des Gipfelziels. Im Schlusshang, der wiederum steil war und windbearbeiteten Schnee aufwies, zog es die Gruppe zwecks Lawinenabständen auseinander. Dani wählte eine verschneite Geröllhalde als Aufstiegsweg, Armin wagte sich in den Hang. Beides führte innert nützlicher Frist auf den Gipfel und bald schon konnten wir von dort oben einmal mehr die vorzügliche Aussicht geniessen. Wobei sich auch heute der Ortler in den Wolken versteckt hielt und jeder seine eigene Meinung dazu abgegen konnte, welche Wolke das genau sei. Da sich die Wolken mehr und mehr verzogen und einem grossen blauen Loch Platz gemacht hatten, verweilten wir ein Stündchen auf dem (etwas zugigen) Gipfel und suchten dabei nach der besten Abfahrtsvariante. Diese schien mir der etwas südlich vom Aufstieg gelegene grosse Gipfelhang zu sein. Und erwies sich als perfekte Wahl. Der Pulverschnee hatte sich in diesem Westhang sehr gut konserviert, womit das Schwingen einmal mehr ein Genuss war. Auch zwei,drei steilere Abschnitte konnten befahren waren. Ab dem Mittelteil ging der Pulverschnee fast nahtlos in Sulzschnee über. Man musste bloss die etwas mehr der Sonne zugewandten Hänge wählen. Und der grosse Steilhang, der am Morgen noch hart gefroren war, wies nun "crema perfetta" auf. Also war die heutige Tourenwahl goldrichtig und wieder von viel Abfahrtsgenuss geprägt. 

Diese schöne Fahrt wurde in der Alpbeiz Vago gebührend gefeiert, wobei wir bei der Wirtin von gestern her bereits einen Stein im Brett hatten. Wir waren heute trotz Busrückfahrt ziemlich früh zurück im Chalet und genossen einen sonnigen, feuchten Livigno-Après-Ski-Nachmittag. 

Id3219
Datum26.03.2025
TourCorna di Capra
Ziel_erreichtJa
RouteLivigno Campacciolo di sopra - Alpe Vago - Valle di Vago - über die Westhänge (Skiroute) auf den Corna di Capra. Gleicher Weg zurück.
GipfelCorna di Capra 3130m
BegleiterDani, Didi, Jürg, Kuno, Minu
GebietLombardische Alpen
TourentypPas-mal-de-Bière Tour; Skitour
HM_rauf1301
HM_runter1301
Distanz_KM17.84
VerhaeltnisseSehr schöne Firntour. Oberste 400 HM Pulver.
Huetten
Featured_Fototbi_2025-03-26.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:00:00
Abstiegszeit01:10:00
SchwierigkeitZS: Ziemlich Schwierig. Ab 35°. Wiederholte Sicherung notwendig, länger und exponierte Kletterstellen). Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitour normal
Relive_URLRelive Corna di Capra

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