Cima di Gagnone

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Felice und Chregu auf der Cima di Gagnone, Verzasca, TI

Bei der Diskussion um die Fortsetzung der VAV gab es dreierlei zu bedenken: Erstens nahte von der Alpennordseite her eine Schlechtwetterfront mit prognostiziertem starkem Nordwind. Zweitens meinte Felice, dass wir Maria und Silvano in Brione nicht so lange auf uns warten lassen könnten, bis die VAV ganz absolviert sei. Und last but not least hatten wir schon einen Neunstünder in den Beinen, welcher die Euphorie auf eine ebenso lange Fortsetzung der Via alta dämpfte. Ich plädierte dafür, erst einmal schlafen zu gehen und die Heftigkeit der Front morgen früh zu beurteilen. Wir legten uns also in den eiskalten Schlafraum der Efrahütte und versuchten Nase und Füsse (plus alles was dazwischen liegt) warm zu kriegen. Mir gelang das zum Glück rasch und ich schlief nach der langen Tour wie ein Murmeltier. Felice kämpfte aber deutlich länger mit eiszeitlichen Angriffen auf ihren Körper. Sie fand erst spät vom Schlotter- in einen normalen Frierzustand und drückte das eine oder andere Auge doch noch zu.

Am nächsten Morgen präsentierte sich der Himmel zwar bedeckt, aber es war fast windstill. Jetzt fanden wir eine ideale Kompromisslösung für den heutigen Tag: wir wollten die VAV bis auf den ersten Gipfel, die Cima di Gagnone, fortsetzen, um dann via Alpe di Mött nach Brione hinunter zu steigen. Ein Hüttenbewohner, Oskar mit Namen, wollte auch in diese Richtung wandern und war froh, dass wir ihn auf dem ersten Stück begleiteten. Es lauere dort nämlich ein eisiges Wegstück, das es zu passieren gelte. Dies hatte uns Pierre-Yves erzählt, der gestern die VAV-Etappe von der Cornavosa-Hütte her gegangen war.

Auf dem Passo di Gagnone gab es ein herbstliches Naturwunder zu bestaunen: einen gefrorenen Wasserfall mit zwei schönen Bergseen. Was für schöne Fotomotive! Nach der eisigen Stelle, die letztlich problemlos passierbar war, erreichten wir die Bocchetta dello Scaiee. Dort wollten wir die Rucksäcke deponieren und leichten Gewichtes auf unsere Cima steigen. Das bedingte den Einsatz von Händen und Füssen, war aber wunderbar zu bekraxeln und wieder so richtig im «Stilo Via Alta». Ein prachtvoller Grat auf die Cima di Gagnone!

Das Wetter hielt sich leidlich, nur ab und zu war der Wind etwas lästig. Wir machten schöne Fotos für einen Touristenprospekt der Via alta und kontaktierten per Telefon Silvano in Brione unten, der von seiner Stube den Gipfel gut sieht. Er konnte unsere Schritte per Feldstecher verfolgen und gab uns Tipps für den Abstieg.

Abgesehen von der Anzahl Höhenmeter (1850), die auf dem Weg nach Brione vernichtet werden müssen, war dieser rotweiss markierte Pfad ein Genuss. Der Herbst leuchtete in all seinen Farben und die verlassenen Alpen und die goldenen Lärchen gaben weitere Fotomotive her. Mit etwas lödaligen Knie erreichten wir Gerra im Verzascatal. Es fehlte noch das vier Kilometer lange Flachstück bis Brione. Auch das schafften wir bestens und kriegten auch schon bald ein Bier von Silvano. Zum Nachtessen wurden uns feine Pizze aus der hauseigenen Maria-Silvano-Pizzeria serviert. Es gab viel zu erzählen, weil auch Maria und Silvano in «ihrer» Tomeohütte viel erlebt hatten.

Id2967
Datum12.10.2021
TourCima di Gagnone
Ziel_erreichtJa
RouteCapanna Efra - Passo di Gagnone - Bocchetta dello Scaiee - Cima di Gagnone - Bocchetta dello Scaiee - Starlaresc - Forbetta - Alpe di Mött - Corte di Fondo - Sassello - Monte di Val Mött - Fromighera (Gerra) - Alnasca - Brione Verzasca
GipfelCima di Gagnone 2518m
BegleiterFelice
GebietTicino und Misox
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf625
HM_runter1869
Distanz_KM15.30
VerhaeltnisseHerbstlich, z.T. eisige Wegabschnitte, fast alles trocken
HuettenCapanna Efra 2039m
Featured_Fototbi_2021-10-12.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit02:25:00
Abstiegszeit05:00:00
SchwierigkeitT6
Wetterschön - windig
MaterialMehrtagestour Wandern
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