Chlys Lobhore und Höji Sulegg

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Zwei Skibergsteiger steigen über den Schwarzen Schopf Richtung Lobhörner. Ganz rechts das Chly Lobhore, BE.

Die Konsultation meiner Tourenideenliste hat das Fundstück “Chlys Lobhore und Höji Sulegg” zu Tage gefördert. Das schien mir für den heutigen Tag eine gute Wahl, weil nur noch mässige bis geringe Lawinengefahr herrschte und die steile Abfahrt von der Sulegg nur bei solchen Verhältnissen opportun war. Via elektronischem Helferlein (Smartphone) fand ich in Dani einen willigen Interessenten und verabredete mich um 6:40 Uhr. Die relativ lange Autofahrt nach Wilderswil, wo wir das Auto auf dem grossen Parkplatz stehen liessen, brachte uns rechtzeitig auf den Zuganschluss in die Jungfrau-Region. Fast hätten wir ad hoc eine Tourenplanänderung machen müssen, weil wir im falschen Zugteil (jenem nach Grindelwald) sassen. Gerade noch rechtzeitig merkten wir in Zweilütschinen, dass wir umsteigen und in den vorderen Zug wechseln mussten. Das blieb die einzige Schwierigkeit der Anreise. Im übervollen Postauto nach Isenfluh fand sich ebenso ein Plätzchen wie im Bähnlein nach Sulwald, das uns ohne Anstehen an den Ausgangspunkt der Tour beförderte. Diese Anreise über mehrere Stationen war notwendig, weil unsere Tour in Saxeten enden sollte, welches auf der anderen Seite der Sulegg liegt. 

Nach einer Reklamation der Wirtin auf Sulegg, welche das Gelbnetzen des Schnees nicht so toll fand, konnten wir loslaufen und Richtung Chlys Lobhore spuren. Auf dem steilen Weg war es für einmal hilfreich, dass ein paar Schneeschuhläufer den Schnee aufgerauht hatten, sodass sich die Rutscherei auf den Fellen in Grenzen hielt. Den ersten Teil des Aufstieg kannten wir von der Tour anno 2017 auf die Schwalmere. Allerdings waren weder bei mir noch Dani Déja-Vues vorhanden: zu unterschiedlich waren die Schnee- und Wetterlage damals und heute. Hatten wir vor acht Jahren etwas trübes Aufstiegswetter und viel Neuschnee gehabt, so präsentierte sich die Gegend heute mit wenig Schnee, dafür stahlblauem Himmel. Wir erreichten das Kleine Lobhorn, wie es wohl auf hochdeutsch heisst, innert zweier Stunden. Wir genossen einen Imbiss, die tolle Sicht auf die Berner Nobilitäten von Wetterhorn über Jungfrau bis Blüemlisalp und die Tatsache, dass wir mit niemandem diesen Flecken Erde teilen mussten.

Weil wir aber noch etwas weiter als das Lobhorn wollten, verfügten wir die Abfahrt. Sagenhafte Hänge mit federleichtem Pulverschnee, leider nicht über viele Höhenmeter, führten uns an den Fuss der Höjen Sulegg, wo wir abermals die Felle aufzogen und in T-Shirt bei beträchtlicher Wärme der Sulegg zustrebten. Diese erreichten wir innert einer Dreiviertelstunde. Jetzt wurde es für die zweite Abfahrt richtig spannend. Im Gegensatz zur Südseite, wo viele Tourenfahrer die Hänge zerpflügt hatten, wies die Nordseite nur gerade zwei Lines auf. Diese wiesen uns den Weg, welcher ein bisschen abwich von jenem in der Karte eingezeichneten. Diese Abweichung erwies sich als besser geeignet, obwohl ebenso steil wie das Original. Mir machte das Ganze schon noch Eindruck! Über leicht verkrusteten Schnee und ein paar Steine im oberen Teil ging’s flott runter. Im unteren Teil muss man wirklich dem eingezeichneten Weg folgen, sonst würde man in den Flühen enden. Wir fanden aber auch dank der beiden Vorfahrer die richtige Abfahrt problemlos und genossen im unteren Teil durchaus passablen Schnee. 

Dass der ausgedünnte Postautofahrplan fürs Nachhausekommen ein kleines Hindernis werden würde, wussten wir schon am Morgen. Richtigerweise nahmen wir aber an, dass uns da schon ein freundlicher Tüüreler zurück nach Wilderwil mitnehmen würde. Nach nur wenig Wartezeit war das auch so, sodass wir schon um halb drei Uhr zurück bei unserem Auto waren und noch vor dem grossen Ski-Geriegel nach Hause gondeln konnten. Wir hatten eine spannenden Tour in unbekanntem Gebiet genossen und waren bestens zufrieden mit der Schneeausbeute des Tages.

Id3211
Datum02.03.2025
TourChlys Lobhore und Höji Sulegg
Ziel_erreichtJa
RouteIsenfluh Sulwald Bergstation - Chüebodmi - Suls - Schwarze Schopf - Chlys Lobhore (von Süden) - Fürtal - Höji Sulegg - Bällenalp - Schlipfwengen - Dachswald - Sunnallmi - Saxeten
GipfelChlys Lobhore 2519m; Höji Sulegg 2413m
BegleiterDani
GebietBerner Oberland
TourentypSkitour
HM_rauf1262
HM_runter1708
Distanz_KM16.35
VerhaeltnisseGute Verhältnisse, wenig Schnee. Pulver in der Abfahrt vom Lobhore. Steinig zuoberst Sulegg. Leichter Deckel im Bereich Bällenalp.
Huetten
Featured_Fototbi_2025-03-02.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit02:45:00
Abstiegszeit01:20:00
SchwierigkeitZS: Ziemlich Schwierig. Ab 35°. Wiederholte Sicherung notwendig, länger und exponierte Kletterstellen). Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund
Wetterschön - wolkenlos
MaterialSkitour normal
Relive_URLRelive Chlys Lobhore und Höji Sulegg

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