Noch während des samstäglichen Nichtenbesuchs samt Koch- und Fotoshow streckte ich meine Fühler nach einem Tourenpartner aus. Bei Dani musste ich nicht lange graben und so vereinbarten wir auf Vorschlag meiner Tourenideenliste den Ausflug ins Ybrig-Gebiet. Die Kombination «Chläbdächer-Twäriberg» hatte ich mir im April letzten Jahres notiert, als ich mit Jürg auf dem Piet und dem Rütistein war. Einmal mehr in diesem Winter hatte ein kräftiges Hochdruckgebiet das Mittelland unter einer Nebeldecke versteckt und strahlten die Berge darüber im schönsten Sonnenschein. Also war wettermässig alles zum Besten bestellt. Dass wir heute Sonntag im Ybrig nicht die einzigen Tüüreler sein würden, war anzunehmen. Aber die Chläbdächer hatten unter den vielen möglichen Zielen ab Weglosen wohl noch die wenigsten Anwärter. Dies mag am doch etwas seltsamen Namen für einen Berggipfel liegen oder an der Tatsache, dass es sich bei diesem ersten Gipfelziel eher um einen Grat als um einen veritablen Bergspitz handelte. Wie dem auch sei: Bei den zahlreich vorhandenen Aufstiegsspuren galt es, die direkteste Linie und die richtigen Abzweigungen zu finden. Das gelang uns dank gelegentlichem Quercheck auf der Karte ohne Probleme, wobei Dani für zirka 150 Höhenmeter noch eine weitere Spurvariante in den Hang legte. Wir zogen den Aufstieg ohne Pause bis auf die Chläbdächer durch. Dies vor allem deshalb, weil im Februar die Sonne einem erst auf dem Gipfel in Gesicht scheint und somit fast der ganze Aufstieg im Schatten verläuft. Aber die Ankunft im Licht war besonders spektakulär: Der Aussichtswinkel erweitert sich schlagartig um mehr als 180° und besonders der nahe Druesberg mauserte sich zu einer sehr eindrücklichen Berggestalt aus dieser Blickrichtung. Seine senkrechte Nase im Ostgrat gab ein tolles Fotomotiv ab. Dort, wo die Skiroute gemäss Landeskarte endet, wollten wir noch nicht rasten. Stattdessen stiegen wir noch ein paar Meter weiter bis zu einem schönen Plätzchen im Grat, wo es nicht mehr viel Sinn ergab, weiterzuklettern. Ein vorzüglicher Aussichts- und Essenspunkt war erreicht, womit wir unsere Smartphones zwecks Fotos in Betrieb setzten und den Rucksack nach Köstlichkeiten durchstöberten. Dass wir heute auch dem Twäriberg einen Besuch abstatten wollten, war so abgemacht und im Aufstieg trotz der vielen Abfahrtsspuren bekräftigt worden. Durch stiebenden Schnee und zuweilen noch unbefahrene Hänge fuhren wir etwa 500 Höhenmeter ab und querten in die Aufstiegsroute zum Twäri. Wir stiegen die eben vernichteten 500 Höhenmeter durch die relativ steile Rossstelli-Rinne wieder auf. Diesmal meist an der Sonne, was durchaus erwünscht war. Auf dem Wintergipfel angelangt sahen wir die vorhandene Spur rüber zum Sommergipfel, welcher zwar nur zwei Meter höher als der Wintergipfel ist, aber ein Gipfelkreuz trägt und einen spannenden Aufstieg versprach. Ich musste Dani zu diesem Gipfelgang nicht lange überreden und bereuen taten wir es schon gar nicht. Es bot sich abermals ein prächtiger Rundblick ins nahe Ybrig-Gebiet und in die gesamte zentralschweizer Gipfelwelt. Auch ein paar Gämsen waren Teil des Panoramas. Dank eines vorhandenen Strickleins und des weichen Schnees liess sich der steile Grat auch im Abstieg gut bewältigen, womit wir wieder zurück bei den Ski auf dem Wintergipfel waren. Hier wurde nebst der Verpflegung ausnahmsweise ein Mittagsschläfchen genehmigt, was bei der Windstille und Wärme ein besonderer Genuss war. Ein Leckerbissen war in der Folge auch die Abfahrt, obwohl sie im oberen Teil noch über pistenartig zerpflügte Hänge erfolgte. Im Mittelteil fanden wir noch unverspurte Hänge und genossen vorzüglichen Schnee. Insgesamt war also die Tour auf zwei bisher unbesuchte Gipfel mehr als nur gelungen und wir beide äusserst zufrieden mit der Tourensonntagsausbeute. Vorbei an tausend parkierten Autos auf Weglosen und entlang der Ibergeregg kurvten wir noch vor dem grossen Rückreiseansturm nach Hause. |
Id | 3204 |
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Datum | 02.02.2025 |
Tour | Chläbdächer und Twäriberg |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Weglosen - Chäserenwald - Steinhüttli - Chalberalpeli - Twäriberglücke - Chläbdächer - Chalberalpeli - Twäriberg. Abfahrt durch die Rossstelli und Chäserenwald zurück nach Weglosen. |
Gipfel | Chläbdächer 2175m; Twäriberg 2117m |
Begleiter | Dani |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1611 |
HM_runter | 1611 |
Distanz_KM | 15.36 |
Verhaeltnisse | Hochwinterlich, relativ kalt, Pulverschnee. Sehr gute Abfahrtsverhältnisse. Twäriberg bereits zerfahren. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2025-02-02-1.jpg |
Tourenideen | Lauiberg von Studen |
Aufstiegszeit | 03:30:00 |
Abstiegszeit | 01:30:00 |
Schwierigkeit | ZS: Ziemlich Schwierig. Ab 35°. Wiederholte Sicherung notwendig, länger und exponierte Kletterstellen). Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Chläbdächer und Twäriberg |