Damit Dani und mir nicht wieder dasselbe Schicksal widerfuhr wie letztes Jahr, als den ganzen schönen Sommer über keine Hochtour zu Stande kam, reservierten wir schon frühzeitig vier Tage in unseren Terminkalendern zwecks Schwersackherumschleppens. Und tatsächlich verhiess Meteo für unser reserviertes langes Wochenende sehr gutes und stabiles Hochdruckwetter. Per Whattsapp unterhielten wir uns über mögliche Ziele, wobei die Namen Nadelgrat, Breithornüberschreitung, Grand Combin, Mont Blanc Gebiet und Dent d'Hérens fielen. Schliesslich fiel unsere Wahl auf den Grand Combin und das Breithorn, wobei wir uns ursprünglich auf dem Breithorn wieder an Pickel und Steigeisen gewöhnen wollten. Aus fahrplan- und zeittechnischen Gründen kehrten wir die Reihenfolge der Besteigungen um und beschlossen, zuerst per Zug Richtung Grosser Sankt Bernhard zu pilgern. Dass wir ohne Auto losfuhren hatte den Vorteil, dass wir vom Gipfel des Combin auf eine x-beliebige Bergseite runtersteigen konnten (was wir aber schliesslich nicht taten). Die Fahrt von Adligen bzw. Udligen nach Bourg-St-Pierre dauert via Lausanne gute fünf Stunden. Zeit zur Genüge um allerlei Gespräche über Gott und die Welt zu führen. Den halbstündigen Unterbruch in Martigny nutzten wir fürs erste Picknick, sodass wir in Bourg-St-Pierre - notabene nach Montage der Turnhosen - gleich loslaufen konnten. Schon bald führte der Weg, für den auf dem Wegweiser 4½ Stunden veranschlagt sind, durch das sanft ansteigende und namensgebende Tal. Ein wahres Blumenmeer am Wegrand und viel Wasser von den Hängen verschönerten den Aufstieg. Leider konnte der Alpfrühling die schweren Hochtourensäcke an den Rücken nicht vergessen machen, zumal es bald einmal auch mit der sanften Steigung vorüber war und die Steilheit wacker zunahm. Ein Murmeltier liess sich mich meinem Pfiff ein paar Mal aus seiner Höhle hervorlocken, sodass ich genug Zeit hatte, die Kamera bereit zu machen. Meine häufigen Fotostopps vergrösserten bald den Abstand zum vorausgehenden Dani, was uns beide aber kaum störte. Erst als uns ein Bergführer mit einem 25-Kilogramm Rucksäcklein überholte, mit dem er offenbar die gleiche Tour wie wir machen wollte, fragten wir uns, weshalb wir immer wieder falsch packen und halbe Küchen- und Wäscheschränke den Berg hochschleppen. Dieses Geheimnis müssen wir irgendwann noch lüften. Der Weg zur Valsorey Hütte hoch ist sehr abwechslungsreich und gut angelegt. Unseres gemütlichen Tempos wegen brauchten wir die veranschlagte Wegweiserzeit. Weil aber genügend Zeit vorhanden war und kein Gewitter oder sonst etwas drohte, war überhaupt keine Eile angezeigt. Flüssigkeitsverlust ausgleichen, waschen und umziehen, sowie Hüttenumgebung geniessen war nach der Ankunft auf 3037 Meter angesagt. Die Cabane Valsorey ist eine unrenovierte, gemütliche Hütte im altehrwürdigen SAC-Stil. Ausser uns waren nur noch neun weitere Gäste anwesend, was angesichts des tollen Wetters und der angeblich guten Verhältnisse am Combin doch erstaunte. Uns sollte es recht sein und das feine Nachtessen trug weiteres zu einer aufgeräumten Stimmung bei. Als die Weckzeit mit drei Uhr morgens durchgegeben wurde zweifelten wir zuerst an unseren Französischkenntnissen. Als die Nachfrage in français fédéral dasselbe Resultat zeitigte beschlossen wir, bald einmal die Federn (beziehungsweise die warmen Daunenduvets) aufzusuchen und etwas Schlaf zu suchen. |
Id | 2648 |
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Datum | 08.07.2016 |
Tour | Cabane Valsorey |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Bourg St. Pierre - Chalet d'Amont - Les Grands Plans - Cabane Valsorey CAS |
Gipfel | |
Begleiter | Dani |
Gebiet | Walliser Alpen |
Tourentyp | Hochtour |
HM_rauf | 1384 |
HM_runter | 44 |
Distanz_KM | 10.84 |
Verhaeltnisse | Alles trocken, nicht zu heiss. Kein Schnee mehr. |
Huetten | Cabane de Valsorey 3037m |
Featured_Foto | DSC00546.JPG |
Tourenideen | Mont Vélan |
Aufstiegszeit | 04:05:00 |
Abstiegszeit | 00:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Hochtour mit Seil, Eismaterial |
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