Trotz des durchzogenen Erlebnisses am Neujahrstag wollte ich auch am Berchtoldstag auf die Alpinski. Zwar waren die Loipen im Goms bestens präpariert, aber Lust auf Skating hatte ich irgendwie keine. Also avisierte ich Armin per Telefon in Oberwald, ob er trotz seiner Amöben in den Augen für das Brudelhorn zu motivieren sei. Armin ist zum Glück immer positiv, ich hatte also Erfolg. Dass auch Dani mitkam erstaunte mich eher. Schlechte Schneeverhältnisse zum Skifahren lassen ihn normalerweise die Loipe bevorzugen. Wir reisten alle per öV nach Geschinen. Die Zugsankünfte talaus- und taleinwärts unterscheiden sich nur gerade um 3 Minuten. Auf einer schönen, zuweilen etwas glasigen, sprich rutschigen, Spur erreichten wir innert drei Stunden und ohne nennenwerte Pausen problemlos den Gipfel des Brudelhorns. Eindruck machte uns ein Speedflyer, der sehr nahe am Relief flog und den Dani mit seiner Kamera zufällig erwischte (siehe Beitragsbild). Das war bei der zu befürchtenden Abfahrtkatastrophe sicher die richtige Abstiegsart. Auf dem Gipfel berieten wir die tauglichste Abfahrtsvariante. Das Merezebachtal, 2 Routen vom Teltschehorn und die Skifahrt entlang der Aufstiegsroute standen zur Wahl. Wir entschieden uns zuerst mal das Teltschehorn zu besteigen. Mit 20 Minuten gegenfellen war dies ein einfach zu besteigender Gipfel. Nach Konsultation der Karte schlug Dani vor, via Tüechmattestafel möglichst rasch auf die Nufenenpassstrasse abzufahren. Dort würden wir vielleicht einer vorhandenen Spur folgen können. Nun, die beste Variante unter den lauter schlechten war das wohl nicht. Immerhin gab es im oberen Teil noch ein paar sonnenweiche Südhänge. Dieser Sumpf war noch das Beste an der ganzen Abfahrt. Es folgten Querhangfahrten durch Bruchharsch, unterbrochen von Lawinenkegelquerungen mit gefrorenen Kugeln. Man kam nur langsam vorwärts und flache Stücke bereiteten besondere Mühe. Da das Ganze am Vorabend so prognostiziert war, hielten wir uns mit Schimpfen zurück. Wir blieben dank jahrelang geübter Backcountry-Skitechnik unverletzt und waren froh, nach fast zwei Stunden "Abfahrt" endlich in Ulrichen gelandet zu sein. Immerhin war weder der einäugige Armin zusätzlich havariert noch war die Stimmung auf Kellerniveau gesunken. Nach diesen ersten beiden Touren des Jahres kann es also nur noch besser kommen. Mal sehen... |
Id | 2981 |
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Datum | 02.01.2022 |
Tour | Brudelhorn & Teltschehorn |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Geschinen - Breite Wald - Altstafel - Bru - Brudelhorn - Distelgrat - Teltschehorn - Tüechmattestafel - Ladstafel - auf der Nufenenpassstrasse über Kittbrigg bis Ulrichen |
Gipfel | Brudelhorn 2791m; Teltschehorn 2743m |
Begleiter | Dani, Minu |
Gebiet | Walliser Alpen |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1580 |
HM_runter | 1553 |
Distanz_KM | 23.27 |
Verhaeltnisse | Sehr schlechte Tourenverhältnisse: Bruchharsch und viel Lawinenschnee, Südhänge nass |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2022-01-02.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 04:15:00 |
Abstiegszeit | 02:15:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skitour normal |
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