Dank der beiden Touren aufs Stockji und den dadurch gewonnenen Erkenntnissen über die Schneeverhältnisse rund um Münster konnte ich Kuno eine gute Tour vorschlagen, als er sich bei mir meldete und seine Ankunft im Goms bekanntgab. Nachdem die übrige Gommerbande auf die schmalen Latten wollte, waren wir heute nur zu Zweit. Kuno reiste von Oberwald her an. Wir verabredeten wir uns in Geschinen am Tourenstart zum Brudelhorn. Weil sich die Züge der MGB in Münster kreuzen, musste er theoretisch nur fünf Minuten warten, bis ich mit dem bergwärts fahrenden Zug am Ausgangspunkt eintraf. Theoretisch deshalb, weil die Anzeigetafel in Münster mir mitteilte, dass der taleinwärts fahrende Zug 15 Minuten Verspätung hatte. Das war etwa gleich schnell wie das Gleiten mit den Ski auf dem Spazierweg zwischen Münster und Geschinen. Deshalb ging ich diese Strecke zu Fuss statt mit dem Zug und telefonierte Kuno, dass es etwas später würde und er doch schon loslaufen könne. Als wir uns am vermeintlichen Toureneinstieg trafen, war es fast schon 11 Uhr geworden. Das zweite kleine Hindernis nach dem verspäteten Zug war das falsche Einfädeln auf der Merezmatte. Wir folgten einer Spur dem Merezebach entlang, statt derjenigen Richtung Mossmattebächji. Ein Blick auf die Karte auf dem Phone bestätigte das Gefühl, wir seien hier falsch. Zum Glück «kostete» dieser falsche Weg nur etwa 15 Minuten. Die «Autobahn» auf der richtigen Aufstiegsspur bestätigte, dass wir nun richtig waren und an den Vortagen schon etliche Tourengänger hier hochgelaufen waren. Jetzt konnten auf dem mässig steigenden Weg in guter Spur emporkommen. Pause machten wir erst beim Altstafel, wo die Sonne endlich schien und etwa die Hälfte des Aufstiegs geschafft war. Der obere Teil des Anstiegs zog sich länger als im Gedächtnis abgespeichert dahin und verlief in dieser Jahreszeit fast gänzlich im Schatten. Erst im steinigen Schlussabschnitt konnte man wieder Sonnenstrahlen geniessen. Das Abfahren auf dieser Strecke wäre alles andere als ein Genuss gewesen. Aber das hatten wir gar nicht vor, sondern hatten von Anfang an geplant, auf der Südwestseite abzufahren. Auf dem Gipfel waren wir erst um 15 Uhr - Kunststück, nach den geschilderten Startschwierigkeiten und dem späten Aufbruch. Die beiden Brüder gratulierten sich auf dem Brudelhorn zum erklommenen Gipfel, genossen Aussicht, Sonnenwärme und Picknick und rüsteten etwas später auf Abfahrt um. Diese erwies sich im oberen Teil als gut bis sehr gut, im unteren Teil als phantastisch. Dort bogen wir nämlich zum dritten Mal hintereinander in die Stockji-Route ein und genossen dieselben coolen Hänge wie gestern mit Dani und Michelle und vorgestern mit Thomas. Wir gelangten so direkt nach Münster hinunter und klopften den vielen Pulverschnee von den Berghosen. Beim Bahnübergang trafen wir Käthy Spöring und Felice, womit die Tour einen schönen Abschluss fand. Kuno erwischte dank immer noch vorhandener Zugverspätungen die MGB nach Oberwald problemlos und ich konnte wunschlos glücklich bald unter die Dusche «zu Hause» im Guferli. |
Id | 3196 |
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Datum | 29.12.2024 |
Tour | Brudelhorn |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Geschinen - Breite Wald - Altstafel - Bru - Brudelhorn. Abfahrt ins Merezebachtal über Öuchumm - Gand - Chäller - Schliecht - Schlapf nach Münster. |
Gipfel | Brudelhorn 2791m |
Begleiter | Kuno |
Gebiet | Walliser Alpen |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1589 |
HM_runter | 1589 |
Distanz_KM | 19.00 |
Verhaeltnisse | Gute Hochwinterverhältnisse mit Pulverschnee. Abfahrt Merezbachtal erster Teil z.T. sonnenweicher Schnee. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-12-29.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 04:00:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Brudelhorn |