Das Wetter zeigte sich nach wie vor von der tadellosen Seite. Und dank der kalten Nächte waren die Tageswärme und der Schneemangel nicht sehr einschränkend bei der Tourenwahl, weil auch die Südhänge erst relativ spät aufsulzten und mit dem Auto einige relativ hoch gelegene Ausgangspunkte erreicht werden konnten. Ab heute waren wir zu dritt unterwegs: Aurelio war angereist und machte die Familienskitourengruppe fast komplett. Ich suchte eine Tour im Jaunpassgebiet. Vor zwei Tagen hatte ich vom Blutte Hubel aus erspäht, dass es kurz unterhalb der Passhöhe genügend Schnee hatte. Wir steuerten unseren «Selun» also auf diesen Übergang ins Fribourgerland und fanden einen Parkplatz bei einer verlassenen Alphütte. Unser Ziel, das Bäderhore, lag nicht so weit weg und konnte gemütlich über ein paar Hügel erreicht werden. Auf und ab ging es, immer den Schneeflecken nach. Eine Bachüberquerung strapazierte die Federwirkung der Ski etwas, was uns später am Tag noch eine Diskussion einbringen sollte. Doch davon später. Nach zwei kleinen Zwischenabfahrten und einer Pause auf der stattlichen Alp «Grosse Bäder» machten wir uns an den steilen Schlusshang des Bäderhore. Mehrere Gruppen übten breits mehr oder weniger akrobatisch in diesem Hang. Es wurde einem bange beim Zusehen. Mit einer weit ausholenden Schleife liess sich die steilste Partie des Hanges aber elegant umgehen. So waren nur noch vier Spitzkehren notwendig, in welchen sich Felice und Aurelio der Technik gewachsen erwiesen. Somit erreichten wir ohne Zwischenfälle das Gipfelkreuz. Wie an den Vortagen blieben wir des kühlen Windes wegen nicht lange auf dem höchsten Punkt. Die schön aufgesulzten Hänge lockten. Vorerst noch vorsichtig wegen der Steilheit, später aber immer rassiger ging's nun wieder Richtung Alp Bäder runter. Als Aurelio meinte, er mache jetzt den «Odi», dachte ich mir nicht viel dabei. Beim Blick zurück sah ich ihn aber am Boden liegen, Skier, Stöcke, Kappe und Brille in der Gegend verstreut. Huch, was war denn hier passiert? Als er berichtete, der Ski sei gebrochen, traute ich meinen Augen nicht. Tatsächlich hing der Belag in einem Bogen hinter der Bindung runter. Zum Glück schien der Fahrer wohlauf. Das Material war aber definitiv dahin. Somit musste er auf einem Ski weiterfahren, was die Oberschenkelmuskulatur übel beanspruchte. Da unsere Tour aber relativ kurz war, reichten Aurelios Kräfte bis zum Jaunpass gut. Auf dem Pass musste das Malheur des Tages natürlich eingehend diskutiert und mit einem sauren Most begossen werden. Wir kamen zum Schluss, dass der Sturz wegen des Skibruchs zu Stande kam (also vorher war) und nicht der Sturz zum Bruch führte. Wahrscheinlich war das gute Stück einfach zu alt, von der Bachüberquerung am Morgen zusätzlich geschwächt oder Aurelio schlicht zu gross und schwer für diese Ski geworden. Nach dem kühlen Trunk motivierte ich mich noch für den Gang über den Hundsrügg mit Abfahrt ins Sparenmoos, wo es einen Bus nach Zweisimmen gab, der um 16 Uhr abfuhr. Im Sauseschritt beim Aufstieg und Nonstop bei der Abfahrt reichte es just auf diese Fahrplanzeit. Somit konnten wir noch vor Ladenschluss im Intersport zu Zweisimmen für Skiersatz sorgen, damit wir auch morgen Mittwoch zu einer Tour aufbrechen konnten. |
Id | 3125 |
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Datum | 06.02.2024 |
Tour | Bäderhore und Hundsrügg |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Jaunpass Obere Schüpfebode - Schwarzeberg - Bädermoos - Chuchifang - Grosse Bäder - Bäderhore. Auf gleichem Weg zum Auto auf dem Jaunpass zurück. Dann über die Oberenegg auf den Hundsrügg. Abfahrt über die Schiltenegg ins Sparenmoos. |
Gipfel | Bäderhorn 2009m; Hundsrügg 2047m |
Begleiter | Aurelio, Felice |
Gebiet | Berner Oberland |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1369 |
HM_runter | 1194 |
Distanz_KM | 19.57 |
Verhaeltnisse | Bäderhorn Sulzschnee und weich. Aufstieg auf Hundsrügg hart und glasig. Weicher Schnee bis Sparenmoos. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-02-06.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:45:00 |
Abstiegszeit | 02:30:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Bäderhore und Hundsrügg |