Gross Schärhorn

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David (hinten) und Chregu auf dem Schärhorngipfel. Hinten links Tödi, rechts Gross Düssi.

Zwischen Vorprobe und Konzert mit dem Orchester Santa Maria, im Garten hinter der Lukaskirche, tat ich meinem Bratschen-Gspänli David die Absicht kund, am nächsten Morgen einen Schärhorn Besteigungsversuch unternehmen zu wollen. Ich hatte mich schon seit etwa zwei Wochen mit dieser Idee einer letzten Saison-Skitour herumgeschlagen und wäre eigentlich mit Jürg schon am Freitag davor losgezogen. Die kalten Winde in der Höhe liessen uns aber aufs Vorhaben verzichten. Für den Montag nach dem Konzert war nun aber perfektes Frühlingsskitourenwetter mit einer kalten Nacht prognostiziert. Das überzeugte auch David und somit konnte nach dem einmaligen Erlebnis des Spielens von Beethovens Eroica gleich noch meiner zweiten Leidenschaf gefrönt werden: dem Tourenfahren. Dass dafür um 4 Uhr 15 aufgestanden werden musste, nahm ich ebenso in Kauf wie wenig Schlaf nach einem schönen After-Concert-Dinner bei Jögi. 

Obwohl das Thermometer im Auto auf dem Klausen noch ein paar Plusgrade anzeigte, präsentierte sich die (noch knapp vorhandene) Schneedecke um sechs Uhr morgens  pickelhart gefroren. Ich versuchte es vorerst ohne Harstseisen, sah aber relativ bald ein, dass es sich mit den Eisen angenehmer steigen liess. Wir hangelten uns von Schneefleck zu Schneefleck, mussten die Ski aber nur 1x beim Tierälpligrat abschnallen. Es ging flott und ohne Pause bis zum Chammlijoch. Wir hatten uns gegen den üblichen Schärhornaufstieg via Griess entschieden und nahmen in Kauf, dass wir sowohl auf dem Hin- wie auch Rückweg eine Zwischenabfahrt einlegen mussten. Dank des guten Schnees konnte ich bis unter den langen Schlusshang des Schärhorns gleiten. David mit seinem Snowboard am Rücken hatte da etwas mehr zu tun, weil Schrägfahrten mit dem Board nicht so elegant funktionieren wie mit den Ski. 

Auch wenn wir das flotte Aufstiegstempo nicht bis zum Gipfel durchziehen konnten, erreichten wir diesen noch vor 10 Uhr morgens, also nach knapp vier Stunden Aufstiegszeit inklusive Zwischenabfahrt. Ein kühler Nordwestwind verkürzte den Aufenthalt auf dem höchsten Punkt etwas. Aber Zeit fürs Znüni und Bewundern der Aussicht blieb alleweil. Schon eine tolle Landschaft, dieses Hüfigebiet mit Tödi, Düssi, Windgällen, Clariden etc.!

Über prächtig aufgesulzte Hänge ging's kurzschwingend wieder Richtung Anfellplatz. Die 45 Minuten Gegenanstieg zum Chammlijoch waren dank geringer Steigung und kühlendem Wind gut erträglich. Aber müde Beine hatte ich dort oben trotzdem. Es hatten sich mehr Höhenmeter zusammengefunden als ich überschlagsmässig im Kopf ausgerechnet hatte. Trotzdem konnten wir auch die Claridenabfahrt in vollen Zügen geniessen und gelangten bestens gelaunt zum Klausenpass zurück. Ein saures Most begoss und beendete den Skiwinter 2024/25, der uns abermals grossartige Touren ermöglicht hatte und als ein guter in Erinnerung bleiben wird. 

Id3227
Datum19.05.2025
TourGross Schärhorn
Ziel_erreichtJa
RouteKlausen Passhöhe - Tierälpligrat - Iswändli - Chammlijoch - Hüfifirn - Gross Schärhorn. Gleicher Weg zurück.
GipfelGross Schärhorn 3295m
BegleiterDavid
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1861
HM_runter1861
Distanz_KM18.16
VerhaeltnisseSehr gute Frühlingsverhältnisse. Sehr hart gefroren am Morgen, perfekt aufgesulzt in der Abfahrt.
Huetten
Featured_Fototbi_2025-05-19.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:55:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitZS: Ziemlich Schwierig. Ab 35°. Wiederholte Sicherung notwendig, länger und exponierte Kletterstellen). Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitourenmaterial mit Steigeisen
Relive_URLRelive Gross Schärhorn

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