Weil ich am Vortag nicht nach einem Tourenpartner Ausschau gehalten hatte, die beste Ehefrau von allen immer noch rekonvaleszent war und mein Entschluss, eine Skitour zu machen, erst während des Morgenessens reifte, musste ich alleine los. Begünstigend war die Tatsache, dass am Vortag trotz verhaltenem Meteo die Sonne grosszügig geschienen hatte und es heute wetterberichtsmässig wieder ähnlich tönte. Ich konnte also annehmen, gute Bedingungen vorzufinden. Ich beabsichtigte, auf den Blüemberg zu steigen. Schliesslich ist das derjenige Gipfel, der nebst Rigi und Pilatus schon am öftesten Besuch von mir bekommen hat. 

Ich fuhr also ins Riemenstaldertal (mit einem Mietauto, weil Selun in der Reparatur war). Beim Chäppeliberg entschied ich mich spontan, statt auf den Blüemberg Richtung Hagelstock zu fellen. Die meteorologischen Bedingungen waren nämlich nicht mehr so gut wie erhofft: Der Föhn blies durchs Tal und es war beim Start 9° warm, was für einen Februartag auf über 1000 Metern eindeutig zu warm war. Der Aufstieg auf den Hagelstock war kürzer und zudem bedeutete dieser Aufstieg Neuland. 

Schon bald hatte ich mich erstens in den Stauden verheddert und zweitens hatte sich der Wind zu einem veritablen Föhnsturm verstärkt. Unterhalb der Rotenbalm wurde ich sandgestrahlt und wollte umkehren. Da es aber weiter oben windmässig wieder etwas ruhiger wurde, hängte ich noch ein paar Höhenmeter dran. Obwohl der Gipfel in Griffweite lag, entschloss ich mich im Gebiet Bielen umzukehren. Alleine auf weiter Flur und bei nicht 100% sicheren Hängen war mein Entschluss eigentlich logisch. Wirklich Spass machte das ganze eh kaum mehr, weil der Schnee kaputtgewindet war und die Nadelbehandlung der Gesichtshaut keine weiteren Föhnattacken mehr zuliess. Auf dem Aufstiegsweg fuhr ich mit wenig bis gar keinem Abfahrtsgenuss zurück zum Auto, hatte aber immerhin Gratis-Peeling und Free-Air genossen.