Heute standen die Tsingi Rouge als Hauptattraktion auf dem Programm. Diese Errosionssäulen sind unglaublich faszinierend, obwohl sie vor ca. 1 Jahr durch einen Zyklon (tropischer Wirbelsturm) zu ca 1/3 zerstört wurden. Es ist schon wahnsinnig: da baut die Natur in tausenden von Jahren diese spektakuläre Landschaft und dann zerstört ein heftiger Zyklon innerhalb weniger Stunden recht grosse Teile davon.

Nebst der Natur haben wir auch wieder über die Menschen und das einfache Leben gestaunt. Was da nicht alles mit dem Velo transportiert wird ... Oder auch, wie viele Leute auf einer Baustelle herumstehen und wie schlecht die Strassen sind... Oder wie sie es fertig bringen, mit ein paar Töpfen, Plastikbecken und einem kleinen Holzkohlefeuer fantastisch zu kochen.

Nun sind wir wieder an einem unglaublichen Ort, den wir über eine unvorstellbar schlechte Strasse erreicht haben. Sogar unser Driver war unsicher, ob er die richtige Piste erwischt hatte. Gelandet sind wir nach einigen Unsicherheiten in der Akiba Lodge Anjahankely. Früher hiess die Lodge "Black Lemur Camp", doch seit einem Jahr ist sie unter neuer Führung und neuenm Namen. Das Konzept ist bestechend: die Lodge beschäftigt die Menschen im nahen Dorf Anjahankely, damit diese auch dann arbeiten können, wenn keine Landwirtschaftsarbeit ansteht. Während der Regenzeit arbeiten die Locals auf den Feldern und wenn die Reisernte vorbei ist (das ist jetzt), beginnt die Touristensaison, und sie arbeiten hier. Aktuell sind wir die einzigen Gäste, und beschäftigen 34 Leute...! Da die wenigsten Locals eine Schule besuchen und daher kein Französisch sprechen, hat die Lodge gleich selber eine Schule im Dorf eröffnet und bezahlt die Lehrkraft. So ist der Tourismus eine wichtige Entwicklungshilfe, was das Reisen hier mit dieser riesigen Diskrepanz zwischen uns reichen Touristen und den mausarmen Locals etwas erträglicher macht.