Heute wollten wir eine neue, etwas abenteuerliche Variante auf den Chli Mythen ab Haggenegg (Rundwanderung) probieren. Der Entschluss zum Aufbruch erfolgte einigermassen spät an diesem Sonntagmorgen und eigentlich nur deshalb, weil ein paar Nebelschwaden die Sonne in Adligenswil verdeckten. Wie lange diese Nebelbänke das Sonntagsvergnügen trüben würden, war nicht klar. Also flüchteten wir über die A4 Richtung Schwyz in eine vermeintlich nebelbankfreie Innerschweizer Gegend. Ab Haggenegg wollten wir auf den Chli Mythen wandern. Die Variante Haggenspitz verwarfen wir, weil ein lädierter Ellbogen die dort notwendige Kletterei und Kraxelei wenig ratsam erscheinen liess. Am Chli Mythen war der Plan: Über die Westseite rauf und die Nordostseite runter. Die Begeisterung der besten Ehefrau von allen, auf der schattigen und waldigen Westseite zu beginnen, war mässig. Zudem führte der Weg zuerst abwärts, bevor er steil Richtung Zwüschet Mythen aufstieg. Um den Höhenverlust in Grenzen zu halten, liess ich mich von einem mit roten Punkten markierten Pfadlein verleiten, auf Abkürzungssuche zu gehen. Nach mehr als 3/4 Stunden Aufstiegs mussten wir einsehen, dass wir ohne Gebietskenntnis und Wissen, wohin die Wegspuren überhaupt führten, wieder umkehren mussten. Auch die digitale Karte zeigte ausser vielen Felsbändern keine Wegsymbole. Die vermeintliche Abkürzung war in Tat und Wahrheit ein grosser Umweg und trug nichts zur Hebung des Stimmungsbarometers bei. Zu unguter Letzt verhüllten nun auch noch grosse Nebelbänke die Mythengipfel. Erstaunlicherweise konnten wir uns aber auf Zwyschet Mythen doch noch zum Weitersteigen motivieren. Oder war es mein fast unbesiegbarer Gipfeldrang, welcher der Sonntagsdiskussion die entscheidende Richtung gab? Item. Zum Glück kannten wir den Weg auf den Chli Mythen gut und er ist spannender als die langweilige Runde um den Gipfel rum. Auch die Länge ab Zwüschet Mythen ist überschaubar. So standen wir, nachdem wir erstaunlich viele Leute auf dem Weg gekreuzt hatten, bald auf dem Gipfel. Uns schien, dass heute fast mehr Leute auf dem Chlynen als auf dem Grossen Mythen (mit seiner Wanderautobahn) waren. Und dabei war der Chli Mythen früher ein ziemlich einsamer Gipfel. Tempi passati! Für den Abstieg zur Haggenegg boten sich drei Varianten an: auf dem gleichen Weg zurück, via Kamin zum Güntrigs runter (Übergang zum Haggenspitz) oder auf einem Pfadlein durch die Ostflanke, welches auf der Karte eingezeichnet, mir aber unbekannt war. Variante 1 verwarfen wir, da viele Leute und relativ uninterassant. Variante 2 kam wegen Steinschlaggefahr bei so vielen Leuten am Berg nicht in Frage. Also Pfad in der Ostflanke. Dieser erwies sich als sehr grasig und steil, mindestens T5-mässig, aber insgesamt machbar. Zum Glück bewegt sich Felice in solchem Gelände sicher. Abrutschgefahr war definitiv und an mehreren Stellen ein Thema. Dafür hatte es jetzt keine Mitwanderer mehr. Mit der nötigen Vorsicht brachten wir diesen abschüssigen Abstieg hinter uns, wobei sich Felice bei einem Sturz auf den Allerwertesten ein schönes Veilchen holte. Insgesamt war unser Wandertag zwar interessant, aber auch von einigen Dysharmonien durchsetzt. Diesen rückten wir mit einem feinen Nachtessen und einer Flasche Wein zu Hause zu Leibe. |
Id | 3097 |
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Datum | 24.09.2023 |
Tour | Chli Mythen |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Haggenegg (Alp Gummen) - Schwändi - Schwändi - Verhauer Direktaufstieg Zwüschet Mythen - Güntrigs - Zwüschetmythen - Kleiner Mythen - Heuloch - Gumenwald - Haggenegg |
Gipfel | Kleiner Mythen 1811m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 1018 |
HM_runter | 1018 |
Distanz_KM | 11.61 |
Verhaeltnisse | Im Wald und nach Zwüschetmythen teilweise feucht, Abstieg trocken. Nebelschwaden vom Tal |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2023-09-24.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:30:00 |
Abstiegszeit | 01:50:00 |
Schwierigkeit | T5 |
Wetter | wechselhaft |
Material | Wanderung leicht |
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