Auch dieses Jahr verfuhren wir für die Planung der Pas-mal-de-bière Tourenwoche nach dem gleichen Prinzip wie in den Vorjahren: Wir buchten nichts im Voraus, sodass wir wetter- und schneemässig ins beste Alpengebiet fahren konnten, das sich für eine Woche anbot. Der Winter 2023 glänzte zwar bisher mit sehr schönem Wetter. Aber ebenso prägend war der Schneemangel in weiten Teilen der Alpen. Anfang März 2023 wähnte man sich bereits Mitte April. Sogar die Nordhänge waren bis weit über 1500 Meter hinauf aper - mindestens beim Blick aus dem heimischen Bürofenster. Da es in den westlichen Alpen in der zweiten Märzwoche laut SLF eine schöne Ladung Schnee gegeben hatte, orientierte ich mich beim Gebietsvorschlag an die Kameraden an Webcams von Skigebieten in der Westschweiz und der französischen Alpen. Die Bilder von Tignes, Val d'Isère, Les Arcs und La Rosière sahen gar nicht so übel aus. Ich merkte allerdings erst in Bourg-Saint-Maurice, dass diese Gebiete allesamt hoch liegen und somit problemlos schöne Schneebilder nach Paris funken konnten. Am Montag vor dem Abreisesamstag traf ich mich mit Dani. Wir breiteten ein paar Karten und Bücher auf dem Stubentisch aus und befanden, dass die Tarentaise eine gute Wahl sein könnte. Stationieren wollten wir uns in Bourg-Saint-Maurice, was einem einige Tourenmöglichkeiten in fast allen Himmelsrichtungen erschloss. Das gaben wir also per Whatsapp-Gruppe an alle durch. Nun musste nur noch das Wetter mitspielen. Das wollte zwar anfänglich noch nicht, besann sich im Laufe der Woche aber eines Besseren und ermöglichte immerhin fünf schöne Touren ab Bourg-Saint-Maurice. Entgegen den Gepflogenheiten in andereren Jahren machten wir dieses Jahr keine sogenannte Anreisetour. Zwar wäre das Wetter an diesem Samstag prächtig gewesen, aber der erwähnte Schneemangel verhinderte etwas Lohnendes entlang der Anreiseroute. Somit brausten wir bei bestem Wetter über die Schweizer- und Franzosenautobahnen, holten uns die eine oder andere Geschwindigkeitsbusse und blieben vor Albertville gnadenlos im Verkehr stecken. Es ging nur noch im Kriechgang das Tal der Isère hoch, was doch ein paar Nerven kostete. Zum Glück hatte der Super U noch bis um halb acht geöffnet, sodass wir uns mit reichlich Getränken und Tourenproviant eindecken konnten. Unser superschönes, ruhiges Chalet für 10 Personen in Bourg-Saint-Maurice wurde bezogen und beruhigte die Gemüter wieder. Unsere erste Tour in der Tarantaise hatte ein paar Anlaufschwierigkeiten. Eigentlich wollten wir oberhalb von Sainte-Foy-Tarentaise eine Tour Richtung Ruitor machen. Aber kurz oberhalb des Dorfes war die Strasse gesperrt, was ein längeres Skitragen auf der Strasse zur Folge gehabt hätte. Wir kehrten um und suchten auf der Karte ein neues Tourenziel. Der Col du Rocher Blanc etwas weiter oben im Haupttal schien gut machbar. Dass es auch hier eine gesperrte Strasse gab und Ski hochgetragen werden mussten, nahmen wir in Kauf. Nochmals etwas Neues zu suchen wäre für uns Ortsunkundige schwierig gewesen. Da wir noch Turnschuhe vom Autofahren trugen, banden wir Skischuhe und Ski auf den Rucksack. Nach etwa 40 Minuten fanden wir bei Chenal den Schnee und konnten endlich auf Skitour umrüsten. Zwar gab es noch ein paar grasige Stellen, aber die Ski blieben an den Füssen. Ein paar alte Spuren zeigten uns den besten Weg zu den Grundmauern der einstigen Jakobskapelle, wo wir Pause machten. Wir änderten das Tourenziel und peilten statt des Cols die Pointe de la Foglietta an. Der Himmel wurde immer trüber und nach weiteren ca. 400 Höhenmetern tauchten wir von unten in die Wolken ein. Dank unseren GPS-Uhren, gutem Kartenmaterial und problemlosem Tourengelände wagten wir uns bis auf den Gipfel der Pointe de la Foglietta, ohne allerdings mehr als lauter Nebelhörner zu sehen. Es begann leicht zu schneien, aber Temperatur und Wind waren im erträglichen Bereich. Die Abfahrt war der totale Blindflug. Didi dirigierte per GPS-Uhr und aufgezeichnetem Track den vordersten Mann durch den Nebel, während der Rest der Truppe vorsichtig abrutschend folgte. Der Schnee wäre durchaus gut gewesen. Aber ohne Sicht nützt einem der schönste Pulverschnee nichts. Immerhin wurde die Sicht im unteren Teil wieder besser. Dafür begann es zu regnen. Unsere erste Tour in der Tarentaise wollte also verdient sein. Dank den technischen Hilfsmitteln, unseren alpinen Erfahrungen und guter Truppenmoral brachten wir auch dieses Abenteuer sicher über die Runden und genossen die ersten paar Bierchen in unserer schönen Ferienbehausung in Bourg-Saint-Maurice. |
Id | 3061 |
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Datum | 19.03.2023 |
Tour | Pointe de la Foglietta |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Hauptstrasse durch die Haute Tarentaise auf der Höhe la Savinaz - le Franier - Chenal - le Fenil - la Legettaz - Saint Jacques - le Clou - Lac du Clou - Pointe du Grand Soliet - Pointe de la Foglietta. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Pointe de la Foglietta 2930m |
Begleiter | Dani, Didi, Jürg, Kuno, Minu |
Gebiet | Vanoise Alpen |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1556 |
HM_runter | 1556 |
Distanz_KM | 19.17 |
Verhaeltnisse | Kein Schnee bis Chenal -> Ski tragen. Dann tragend und gut. Bei der Abfahrt allerdings null Sicht. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2023-03-19.jpg |
Tourenideen | La Grande Casse |
Aufstiegszeit | 04:05:00 |
Abstiegszeit | 02:10:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | wolkenverhangen |
Material | Skitour normal |
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