Bei der vorabendlichen Tourenbesprechung wurde von Dani und Armin vorgeschlagen, die 2000 Höhenmeter auf den Dôme de la Sache von La Gurraz aus unter die Felle zu nehmen. Mein Wettercheck ergab aber, dass für diese Top-Tour eher übermorgen in Betracht zu ziehen sei, weil es hiess, dass ab ca. 11 Uhr dichte hohe Wolkenfelder die Sicht trüben würden. Also einigten wir uns auf das Tourenziel «Grandes Aiguilles». Das war ein sicherer Wert, weil die Tour im selben Gebiet wie die heute besuchte Aiguille de Veis lag und somit Strasse und Anfahrt keine Fragen offen liessen. Zudem war sie mit 1350 Höhenmetern deutlich kürzer als der Dôme.

Wir brachen etwas früher als gestern auf, damit wir von optimalen Schneebedingungen profitieren konnten. Die Nacht war nämlich klar gewesen, sodass der unter Tourenfahrern beliebte Harschdeckel entstand, der um die Mittagszeit maximalen Abfahrtsgenuss versprach. Der erste Teil des Aufstiegs war identisch mit dem gestrigen. Es ging aber flotter, weil die Ski besser glitten. Im coupierten Gelände oberhalb des Fenêtre wählte jeder eine etwas andere Spur, weil er glaubte, so die nächste Geländemulde umgehen zu können. Der Erfolg war unterschiedlich. Aber die Spuren führten schliesslich alle wieder zusammen und man strebte gemeinsam dem höchsten Punkt zu. Die angesagte Wettertrübung blieb aus. Also genossen wir wie gestern eine schöne Sicht ins Mont Blanc Gebiet und in die Vanoise Alpen. Auch die gestern besuchte Aiguille de Veis grüsste von nahe. 

Die Abfahrt war das reinste Vergnügen. Wir wählten eine direktere Linie als beim Aufstieg und genossen abwechslungsweise guten Sulzschnee und da und dort noch gut konservierten Pulver. Erst ganz unten begann der Harschdeckel zu brechen. Auch heute konnten wir die französischen Alpen rühmen und uns später auf der Terrasse ausgiebig dem Schuhtrocknen und Kehlebefeuchten widmen. Zur Freude des Tages kochte ich allen eine schöne Lasagne, was sehr geschätzt wurde. Das war zusammengefasst ein typischer Pas-mal-de-bière-Tag, wie wir ihn alle lieben.