Die Sonne hatte die ligurische Küste wieder gefunden! Nach den beiden Schlechtwettertagen (wobei nur einer davon einen Ausflug verhinderte), war wieder prächtiges Spätsommerwetter prognostiziert. Schon im Stau auf der Autobahn auf der Hinfahrt nach Noli hatten wir herausgefunden, dass es in der Nähe von Finale einen Klettersteig gibt, der gut ausgerüstet schien und ein schönes Tagesabenteuer versprach. Den schönen Tag nach Sturm und Regen wollten wir also dort verbringen und nahmen auch die relativ lange Anfahrt ab Noli in Kauf. Es gilt einige Bergstrassen hochzukurven und am Schluss sogar noch eine ausgewaschene Schotterstrecke zu bestehen. Dort blieben wir prompt mit einem Rad in einem grossen Loch hängen, was eine Push-Back-Aktion durch Felice und Aurelio notwendig machte. Wir kriegten unseren Ushba wieder flott, verzichteten nach einem Wendemanöver aber auf die letzten 500 Meter Strasse zum Parkplatz der Via Ferrata. Wir hatten übrigens keinerlei Orientierungsprobleme: Es gibt schon weit unterhalb des Dorfes Magliolo Schilder, die auf den Klettersteig hinweisen. Nach ca. dreiviertel Stunden ist man am Einstieg der Via ferrata degli artisti. Die ersten Eisenbügel traten ins Sichtfeld und wir montierten Klettergurte, Helm und Sicherungssets. Ohne weiteres Federlesen stiegen wir ein und genossen bald die bestens angelegte und gesicherte Strecke gen Himmel. Die Steilheit des Geländes ist mässig, sodass der Steig nicht allzu viel Kraft kostete. Weil es so kühn und schön war (inklusive Blick aufs thyrrenische Meer), vergassen wir glatt Pause zu machen. Herzstück und spektakuläres Highlight des Steiges ist die Hängebrücke über eine grosse Schlucht. Das war luftig und nichts für Gemüter mit Vertigo. Viele Aahh’s und Oohh’s später landeten wir auf dem Gipfel des Steigs. Meine beiden Begleiter hatten schon lange Hunger und lechzten nach Ess- und Trinksame. Die über einstündige Pause tat gut und liess den Blick schweifen. Wir fanden ein ruhiges Plätzchen, wo der schneidige Nordwind nicht störte. Nur für den Blick zum Monviso und in die schneebedeckten Alpen musste man das warme Plätzchen verlassen. Weil der Klettersteig doch eine beträchtliche Höhendifferenz aufwies, konnte der Rückweg nicht so rasch absolviert werden. Es ging steil den Wald runter und in weitem Bogen zur Basis des Steigs zurück. Alles war bestens markiert, sodass das Verwandern keine Gefahr darstellte. Felice beklagte den langen Weg, schaffte es aber ebenso flott zum Auto zurück wie Aurelio und ich. Auf dem Nachhauseweg suchten wir ein Restaurant für ein Bier inklusive Stuzzichini. Das war aber am Berg oben ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb fuhren wir nach Finale hinein und genossen den Tagesabschluss bei besagten Gaumenfreuden direkt am Strand. Das war alles andere als eine Notlösung und mehr als ein würdiger Tagesabschluss! |
Id | 2963 |
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Datum | 06.10.2021 |
Tour | Via Ferrata degli Artisti in Magliolo |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Magliolo Isallo Ende der Bergstrasse zur Via degli Artisti - Via Ferrata degli Artisti - auf markierten Waldweg zurück zum Auto |
Gipfel | Balcone Balzi Rossi - Ferrata degli Artisti 1300m |
Begleiter | Aurelio, Felice |
Gebiet | Ligurische Alpen |
Tourentyp | Klettersteig |
HM_rauf | 791 |
HM_runter | 791 |
Distanz_KM | 9.78 |
Verhaeltnisse | Herbstlich trocken und problemlos |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2021-10-06.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:20:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Klettersteigmaterial |
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