Seit mehreren Jahren schon verbringen wir die Tage über Silvester und Neujahr im Goms, im schönen Guferli-Stadel von Birgitta. Auch dieses Jahr hatten wir den umgebauten alten Geissenstall reserviert. Zum einen ist im Goms Ende Dezember normalerweise wirklich Winter, zum anderen trifft man nebst den Familienmitgliedern auch Tourenkollegen und Geschwister, sodass es fast jeden Tag ein herzliches Treffen gab. 

Dieses Jahr fiel der Anreisetag auf den Stephanstag, der ein Samstag war. Es war viel Stau vor dem Furkatunnel zu befürchten, weil die Koinsidenz von Samstag und Feiertag dazu animierte, heute anzureisen. Die wegen Corona gesperrten Skigebiete in der Innerschweiz liessen die Autoflut in Realp noch mehr anschwellen. Man musste sich also sehr früh oder sehr spät in die wartende Kolonne vor dem Furkaloch stellen, wollte man eine mehrstündige Wartezeit vermeiden. Das wäre mit unseren Katzen im Gepäck nicht angenehm gewesen. Wir versuchten es mit der frühen Anreise und hatten gerade noch Glück. Es war 8:35 bei der Ankunft in Realp. Eine halbe Stunde später waren wir auf dem Zug und fuhren in die Gommer Sonne. Schon um 9:30 war die Kolonne auf 3½ Stunden Wartezeit angewachsen. Also hatten wir Glück gehabt!

Vor dem Auspacken der Koffer in Münster wollten wir sofort die Sonne geniessen. Ein Aufstieg Richtung Galmihornhütte bot sich an, weil auf der Sonnenseite des Tales gelegen. Ich konnte den Rest der Familie zu dieser Skitour überreden, sodass wir uns um etwa 12 Uhr auf die Felle machen konnten. Leider stellte sich im Verlaufe des Aufstiegs heraus, dass die Hütte nicht eine so gute Wahl gewesen war: erstens war die Aufstiegsspur im Bawald pickelhart und rutschig und zweitens versteckte sich die Sonne mehr und mehr hinter Bäumen und Schleierwolken. So war denn die Stimmung nicht die beste, als wir bei der Hütte eintrafen. Den Besuch des Klein Chastelhorns konnte ich vergessen. Immerhin war Alicia bereit, noch eine halbe Stunde bis Treichbode mit mir weiterzusteigen. Das verschaffte uns einige zusätzliche gute Abfahrtsmeter. 

Aurelio und Felice blieb indes nichts weiter übrig, als sich im ruppigen Wald wieder nach Münster zurückzukämpfen. Das ging zum Glück verletzungsfrei vonstatten, sodass wenigstens die Katzen Freude hatten, uns nach überstandener Rumpelei wiederzusehen.