Es gibt zwei bemerkenswerte Begebenheiten bei dieser ersten Saisontour des Winters 2020/21: Erstens die erfreuliche Feststellung, dass ich jetzt mit Tochter Alicia eine Tourenpartnerin habe, welche neuerdings intrinsisch für Skitouren motiviert ist und für die kein Gelände beim Runterfahren zu schwierig zu sein scheint. Und zweitens - auf der unerfreulichen Seite - das Vergessen meines Rucksacks zu Hause auf dem Garagenvorplatz. Das bemerkte ich erst beim Autoparkieren unterhalb des Gätterlipasses. Zuerst wollten wir nämlich von Lauerz aus bzw. von etwas oberhalb dieses Dorfes auf die Rigi Scheidegg fellen. Wir mussten zwangsläufig mangels Tourenutensilien umkehren, wieder nach Hause fahren und den Rucksack holen. 

Beim zweiten Anlauf entschied ich mich für den Wildspitz anstelle der Scheidegg. Dieser liegt etwas näher als der Gätterlipass und auf vergleichbarer Höhe lag dort mehr Schnee als an der Rigi. Noch nie war ich allerdings von Ecce homo aus auf den Wildspitz gestartet. Ich wusste aber aus einigen Berichten, dass dieser Aufstieg ebenso einfach ist wie derjenige von Steinerberg und auch bei aufkommender Schlechtwetterfront gut gefunden werden kann. Von diesem Ort mit dem vielleicht seltsamsten Namen in der Schweiz starteten wir also. 

Der Nebel war heute ein launiger Geselle: war er beim 1. Anlauf von Lauerz gerade am Verschwinden, belästigte er uns im Aufstieg ab Ecce homo. Er löste sich beim Höhersteigen dann gänzlich auf, nur um beim Runterfahren noch auf Spielverderber zu machen. Er war aber nicht der einzige Störefried: die angekündigte Schlechtwetterfront und ein ordentlicher Föhnsturm auf dem Grat zum Wildspitz waren weitere Suppenversalzer. Nichts destotrotz genoss ich mit einer glänzend disponierten Alicia unseren Aufstieg und die Abfahrt durch leidlich guten Pulverschnee. Nur auf der Langmatt (Gratverlängerung vom Wildspitz) mussten wir wie beschrieben im Föhnwind kämpfen und froren die Finger ab. Deshalb ersparten wir uns die letzten paar Meter zum Restaurant rüber und machten uns sofort nach dem Umrüsten an die Abfahrt.