Alter Tomliweg Pilatus

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Alicia und Chregu auf dem Tomlishorn, Pilatus

Zum ersten Mal gedachten wir heute mit Tochter Alicia über den alten Tomliweg auf den Pilatus zu wandern. Das gewitterhafte Wochenendwetter liess es zwar nicht so ratsam erscheinen, ausgerechnet dem Regenmagneten Pilatus einen Besuch abzustatten. Aber wir vertrauten der Regenradarprognose, die einen trockenen Morgen versprach. Zudem konnten wir dank der Nähe zum sweet Home versuchen, früh aufzustehen und zeitig wieder zurück zu sein. 

Neulenkerin Alicia chauffierte uns tadellos ins Eigenthal, wo wir unseren treuen Ushba stehen liessen. Kaum losmarschiert merkten wir, dass die gestrige Regenfront nasse Wege produziert hatte. Alicia klagte zudem über etwas Unwohlsein und wir berieten ein erstes Mal, ob umkehren nicht die bessere Option sei. Der Heitertannliweg präsentierte sich nämlich als regelrechte Rutschpartie. Aufsteigend ging das zwar noch, aber das Runtersteigen wollten wir uns mit einer Bahnfahrt ersparen. So war es jedenfalls gedacht - es sollte anders kommen. Nach einer Pause auf einem Felsen unterhalb des Chastelendossens (eine Dohle ergötzte uns dabei mit ihren Landekünsten auf Wanderschuhen), entschieden wir uns zum Weitersteigen. Zwar rauften sich über der Pilatuskette schon einige Regenwolken zusammen, aber wir rechneten immer noch mit einem glatten und trockenen Durchstieg. Den Geocache auf dem schönen Chastelendossen liessen wir uns nicht entgehen. Die kunstvoll gemachte Steindose beeindruckte uns. Es begann uns aber der Nebel einzuhüllen. Schade, dass also der spektakuläre Teil des Tomliwegs ohne Tiefblicke absolviert werden musste. An der Balkonstelle kontrollierte Alicia meinen Rucksack, an dem ihre Turnschuhe befestigt waren. Und oh Schreck: es fehlte einer! Er musste  irgendwo zwischen Pause und Tomli-Querung rausgefallen sein. Ich stieg zurück zum Chastelendossen und sogar noch etwas weiter runter, fand das gute Stück aber nicht. Wir setzten den Aufstieg fort und befassten uns allmählich mit der Wahrscheinlichkeit, statt der Seilbahn den Heitertannliweg auch im Abstieg zu begehen um den teuren Schuh dort zu suchen. 

Vorerst absolvierten wir aber den Rest des Weges dank der neuen Stahlkabel unbehelligt. Flugs war das Tomlishorn erreicht. Die Rutschpartien hielten sich vorerst in Grenzen. Nahe des Gipfels hoben wir nochmals einen Cache, den wir nicht lange suchen mussten. Der Plan, uns im Restaurant Kulm gediegen zu verpflegen, vereitelte das relativ hohe einheimische Touristenaufkommen und die wegen Corona nur halb belegbaren Restaurants. Also begnügten wir uns mit einem Snack vom Kiosk, bevor wir uns eben nicht auf die Seilbahn begaben, sondern Knie- und Fussgelenke weiter strapazierten. Solange der Weg steinig war, ging das ja noch gut. Aber unterhalb der Klimsenkapelle wurde der Heitertannliweg arg flutschig. Mit der gebotenen Vorsicht und mit Hilfe der Stöcke tasteten wir uns talwärts. Immerhin konnte der verlorene Sohn, äh Schuh, am vermuteten Ort gefunden werden: beim Pausenfelsen unterhalb des Chastelendossens. Mit ziemlich verschmutzten Schuhen und Hosen trafen wir um drei Uhr wieder beim Auto ein, froh darüber, dass niemandem etwas zugestossen war. 

Id2859
Datum21.06.2020
TourAlter Tomliweg Pilatus
Ziel_erreichtJa
RouteEigenthal - Unterlauelen - Oberlauelen - Heitertannliweg - Alter Tomliweg - Tomlishorn - Pilatus Oberhaupt - Klimsen - Heitertannliweg - Eigenthal
GipfelPilatus 2120m; Tomlishorn 2129m
BegleiterAlicia, Felice
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1344
HM_runter1344
Distanz_KM19.19
VerhaeltnisseZiemlich feucht wegen Regen am Vortag. Heitertannliweg glitschig. Tomliweg ging aber gut.
Huetten
Featured_Fototbi_2020-06-21.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:45:00
Abstiegszeit03:00:00
SchwierigkeitT4
Wetterwechselhaft
MaterialWanderung leicht
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