Weil die Freitagstor auf das First-Chrüz mit Beni trotz Schneemangels ein Erfolg war, gedachte ich - auch des schönen Wetters wegen - den Sonntag nochmals im Schnee zu verbrngen. Da sich Felice zum Mitkommen überreden liess, suchte ich nach einer kompatiblen Tour für uns zwei. Das war gar nicht so einfach: Der Schnee versprach nur in Nordhängen Durchgängikeit und Fahrbarkeit. Alles andere war laut Mitteilungen im Gipfelbuch und der eigenen Erfahrung gemäss bruchharstig (sonnenbeschienene Hänge), pickelhart bis eisig (Gotthardgebiet) oder wanderbraun (Voralpen). Dass Felicitas schattige Aufstiege geringschätzt, machte die Wahl auch nicht einfacher. Zuerst schlug ich den Höch Hund vor, sah dann aber bei der Anfahrt über Einsiedeln selber ein, dass die knappe Schneelage und die Nordausrichtung mir des Abends kein Lob von der besten Ehefrau aller eingebracht hätte. Flugs lenkte ich unseren Toyota über die Sattelegg. Wir parkierten den Wagen zuhinterst im Wägital und waren froh, dass es hier überhaupt einen Hauch von Schnee hatte. Auch die weitere Tourenplanung bzw. -ausführung verlief rollend. Auf dem Alpweg Richtung Rinderweid lagen vielleicht 4 cm Schnee. Immerhin war den vorhandenen Spuren zu entnehmen, dass man hier auch abfahren würde können. Eine Abkürzung durch ein Waldtobel liess uns dann unzweifelhaft schliessen, dass hier höchstens mit Eishockeyausrüstung abgefahren werden konnte. So wären die Steinlandungen weniger schmerzhaft. Nur allmählich besserte sich die Schneelage. Richtung Redertengrat waren schon sehr viele Spuren vorhanden - die meisten wenig Abfahrtsvergnügen verheissend. Zudem war es hier schattig. Noch bevor Felice reklamieren konnte, peilte ich den nächsten Sonnenhang an, nahm die Tourenkarte hervor und sah, dass statt des Redertengrats der Lachenstock angepeilt werden konnte. Der lag zwar ziemlich nördlich des Rederten, aber eine bereits vorhandene Spur wies in die richtige Richtung. Der Lachenstocck sollte sich als goldrichtige Wahl herausstellen. Der zu dieser Jahres- und Tageszeit sonnige Aufstieg durch eine wunderbare Karstlandschaft begeisterte uns. Die Spur führte in einem Auf und Ab durch lichten Föhrenwald. Richtung Gipfel wurde die Schneelage wieder prekärer, weil ein Wintersturm die Grate blankgefegt hatte. Kurz unterhalb des Gipfels beschloss Felice, es hier gut sein zu lassen und liess mich alleine die letzten hundert Höhenmeter hochsteigen. Ich traf einen netten Italiener auf dem Gipfel, notabene der einzige Lachenstock-Besucher neben uns heute. Hier oben waren sicher noch nicht viele Alpini aus unserem südlichen Nachbarland! Die Abfahrt liess sich so absolvieren, dass wir keine Gegensteigungen machen mussten und bis zur Rinderweid runter immer wieder sehr gute Pulverschneehänge fanden. Auch dies wussten wir wortreich und positiv zu kommentieren. Dank eines bereits etwas ausgefahrenen Weges liess sich auch der Rest zurück zum Auto fast ohne Steinkontakt absolvieren. So waren wir absolut zufrieden mit dem heutigen Tourentag und überzeugt davon, dank Flexibilität genau die richtige Wahl getroffen gehabt zu haben. |
Id | 2837 |
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Datum | 09.02.2020 |
Tour | Lachenstock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Seeende Wägitalersee Hinterbruch - Abern Oberalp - Rinderweid - Rederten - Lachenstock. Mehr oder weniger gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Lachenstock 2027m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1192 |
HM_runter | 1192 |
Distanz_KM | 17.19 |
Verhaeltnisse | Sehr wenig Schnee im Gebiet, aber trotzdem schöne Abfahrtsroute mit Pulverschnee gefunden. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-02-09.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:40:00 |
Abstiegszeit | 01:10:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skitour normal |
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