Nach der strengen Rappehorntour von gestern wäre ich problemlos für etwas Gemütlicheres zu haben gewesen. Zwar hatte ich die Nacht ohne Muskelkrämpfe überstanden, aber die vielen Höhenmeter steckten trotzdem noch im Bewegungsapparat. Minu und Ruedi schien die gestrige Tour nichts angehabt zu haben: von ihrer Seite hiess es lapidar, der Pizzo Gallina sei angesagt. Ich hatte also die Wahl, alleine etwas zu unternehmen, nichts zu tun oder mitzugehen. Kuno wollte ursprünglich auch mitkommen, entschied sich dann aber kurzfristig für eine weitere Pfuusrunde. Dafür gesellte sich noch Jonathan zu uns. Wir waren also zu viert. Die angekündigte leichte atmosphärische Trübung manisfestierte sich in einem bedeckten Himmel. Da dies auch die Sonnenseite des Goms betraf, war die heutige vollständige Schattentour kein Nachteil: wir sollten die Sonne nur kurz auf dem Gipfel sehen und dann nochmals auf Brand nach dem Gegenanstieg. Heute lief es mir viel besser als gestern. Das lag an der guten Spur und den angenehmen Steigungsprozenten, einer gegenüber gestern verbesserten Kalorienzufuhr und an den fast windstillen Verhältnissen. Erst kurz vor dem Gipfel war der Westwind spürbar. Wärmetechnisch hatte ich aber aufgerüstet, sodass ich heute nicht mehr frieren musste. Das alles liess uns die 1700 Höhenmeter innert vier Stunden hinter uns bringen. Wir grüssten punkt 12 Uhr vom Gipfel und bestaunten das farbige Lichtspiel über Italien, welches man sonst nur bei Sonnenauf- oder untergang sieht. Jonathan hatte im Gegensatz zu mir wenig Wärmetechnik dabei, weshalb es ihn bald wieder vom Gipfel wegzog. Minu musste im sehr steilen Gipfelosthang seinen Skistock retten, den es ihm beim Losfellen runtergeblasen hatte. Ich bevorzugte mehr oder weniger der Aufstiegsroute zu folgen und traf die anderen drei erst im Gonerli unten wieder. Ihre Couloirabfahrt sei aber nur zeitweise gut gewesen, berichteten sie. Nach einem halbstündigen Gegenanstieg standen wir auf dem Hügel namens Brand, welcher das Gonerli vom Gereal trennt. War der Pulverschnee in der Abfahrt vom Gallina noch vom Prädikat gut, so wechselte er nun auf sehr gut+. Das war einfach herrlich und das Highlight des Tages! Das Preschen durch den lichten Wald im tiefen Schnee war einfach schön. Schnell war man so in Oberwald zurück. Die Sonne war nun endgültig durch die Wolkendecke gebrochen, sodass der Apfelkuchen von Rebekka auf der Terrasse vor Minus Stadeln besonders gut schmeckte. |
Id | 2830 |
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Datum | 03.01.2020 |
Tour | Pizzo Gallina |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Oberwald - Geisshitte - Gonerlistafel - Mettlistafel - Blasgletscher - Pizzo Gallina - Mettlistafel - Brand - Geisshitte - Oberwald |
Gipfel | Brand 2064m; Pizzo Gallina 3061m |
Begleiter | Jonathan, Minu |
Gebiet | Walliser Alpen |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1919 |
HM_runter | 1919 |
Distanz_KM | 20.10 |
Verhaeltnisse | Insgesamt gute Bedingungen. Insbesondere Abfahrt Brand in bestem Pulver. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-01-03.jpg |
Tourenideen | Pizzo Nero |
Aufstiegszeit | 04:00:00 |
Abstiegszeit | 02:55:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skitour normal |
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