Nach dem Tag in den Terme di San Pellegrino, wo wir uns während 7 Stunden garkochen liessen, war wieder ein sonniger Tag angekündigt. Eine sehr lange Diskussion mit der Jungmannschaft war vonnöten, um sie von ihrem Verona-Vorhaben abzubringen und sie stattdessen für einen Klettersteig zu begeistern. Zwar war Maite noch nie auf einer Via Ferrata gewesen, aber unsere gemeinsame Überredungsaktion war erfolgreich. Auf der Webseite vieferrate365.it fand sich eine gute Beschreibung der "Via Maurizio" samt einem Video, das aber nur verzitterte Bilder hergab. Ich befand den Steig auch für eine Anfängerin laut Beschreibung für machbar. Die Autoanfahrt führte uns abermals ins Val Seriana, wie schon anlässlich unserer Biketour von vorgestern. In Ponte Nossa zweigt man ab und folgt der Strasse Richtung "Gümmeler-Pass" Colle di Zambla, welcher das Val Seriana mit dem Val Brembana verbindet. Im schönen Ort hatten wir uns in einem klassischen italienischen alimentari mit feinem Bresaola und Alpkäse eingedeckt. Hundert Kurven später parkierte wir unser Auto bei einem Skilift und stellten beim Blick Richtung Klettersteig einigermassen entsetzt fest, dass die Ferrata-Route durch die Nordwand des Monte Croce führte und also kalt und ungemütlich werden würde. Die Kinder votierten sofort gegen ein Einsteigen zu den kalten Kabeln. Felice war nach langem Abwägen immerhin bereit, es bis in die Wandmitte zu versuchen. Von dort könnte man wieder umkehren, weil der Steig den Bäumen folgt und noch nicht so steil ist. So zogen wir zu zweit los in die schattige Wand. Entgegen den Befürchtungen war die Kälte nicht das Hauptproblem. Dieses war eher die Steilheit des zweiten Teils der Via Maurizio. Jetzt war klar, weshalb der Steig trotz des kurzen Zustiegs mit "difficile" bewertet war. Es waren einige athletische Züge und einiges an Kraft notwendig, um ans obere Ende der Kabel zu gelangen. Der Klettersteig ist hervorragend abgesichert und eigenlich nie gefährlich. Aber senkrecht ist er über weite Strecken und ab und zu drückt es einem sogar von der Wand weg. Zum Glück für Felice war das Ganze nicht so lang, sodass wir nach zwei Stunden oben aussteigen konnten. Etwas dicke Finger hatte auch ich gekriegt! Nun waren wir aber an der warmen Sonne und genossen die einmalig schöne Aussicht. In den Walliser Viertausendern machten wir das Matterhorn aus und genau im Norden grüssten die nahen Monte Disgrazia und Piz Bernina. Eine perfekte Szenerie zum Dröhnelen. Vom Ausstieg des Klettersteigs führt eine schöner Pfad hinüber zum Monte Croce dell'Alben. Dort machten wir nochmals eine Pause und grüssten von Ferne die Kids. Es fehlte noch der Abstieg, welcher durch eine wenig angenehme Couloir-Landschaft wieder an den Ausgangspunkt zurückführte. Beschliessen taten wir den schönen Tag in Bergamos Città alta, wo wir eine wunderbare Trattoria fanden mit Buffetbetrieb zwecks Mästung der hungrigen Mägen. |
Id | 2820 |
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Datum | 10.10.2019 |
Tour | Monte Croce all'Alben |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Conca all'Alben (Colle di Zambla) - Klettersteig Via Maurizio - Monte Croce all'Alben - Abstieg durch die Conca |
Gipfel | Monte Croce all'Alben 1975m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Lombardei |
Tourentyp | Klettersteig |
HM_rauf | 678 |
HM_runter | 678 |
Distanz_KM | 7.26 |
Verhaeltnisse | Trocken, etwas kühl. Klettersteig liegt in der Nordwand des Monte Croce - für Oktober nicht ideal |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2019-10-10.jpg |
Tourenideen | Klettersteige auf https://www.ferrate365.it |
Aufstiegszeit | 02:15:00 |
Abstiegszeit | 01:30:00 |
Schwierigkeit | T6 |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Klettersteigmaterial |
Relive_URL |