Trotz eingeklemmten Ischiasnerv und seltsamen Kniescheibenablagerungen konnte und wollte ich das schöne Osterwetter nicht einfach im Garten geniessen. Schliesslich herrschten noch weitherum beste Tourenbedingungen, obwohl Ostern in diesem Jahr ziemlich spät waren. Auch das Wetter machte mit: Also konnten ein paar Wehwehchen einem Gang in die Berge nicht im Wege stehen. Dani wollte mit Michelle und Aaron auf Tour, worauf sich Kuno und ich gerne seinem Vorschlag im nahen Bannalper Tourengebiet anschlossen. Man muss einfach immer wieder die Tatsache ausnützen, dass wir ein sehr schönes Tourengebiet praktisch vor der Haustüre haben. Es bietet viele, zum Teil rassige Varianten. Von diesen wollten wir auch heute eine absolvieren. Allzu frühe Starts sind für die Bannalp weder notwendig noch möglich: Das Bähnchen fährt erst um sieben Uhr. Wir waren denn auch beileibe nicht die einzigen Tourenfahrer. Die Wartezeit hielt sich aber in Grenzen. Kurz vor acht begannen wir unseren Aufstieg im Urnerstafel. Die Gruppe trennte sich schon bald auf, weil Dani mit seinen Schützlingen auf der klassischen Route via Schonegg hochsteigen wollte. Kuno und ich votierten für die kürzere, dafür steilere Ruchstockseite via Nordsattel. Erst Mitte Schwarzgraben war die Schneedecke vollständig gefroren, was durch das nächtliche Gewölk über dem Alpenraum verursacht war. Auch jetzt war der Himmel noch überzogen. Das sollte sich aber bei unserer Ankunft auf dem Gipfel zum Besseren ändern. Steigen liess es sich aber angenehm, ja sogar problemlos. Ich hatte schon einige Male diese Aufstiegsvariante gewählt, aber noch nie derart gute Bedingungen angetroffen. So erstaunte es nicht, dass wir kurz nach zehn Uhr, nach etwas mehr als zwei Stunden Aufstieg, schon vom Gipfel herunterschauen konnten. Kuno und ich hatten den prächtigen Aussichtspunkt vorerst alleine für uns, obwohl viele Leute im Gebiet unterwegs waren. Am Laucherenstock drüben schien sogar ein ziemliches Gedränge zu herrschen. Erst nach knapp einer Stunde trafen auch Michelle, Aaron und Dani auf dem Gipfel ein, notabene als erste von ihrer Seite her. Sie hatten alle überholt und die Kette im Felsband unten freigebuddelt. Für die Abfahrt hatten wir die Wahl zwischen der klassischen Seite und derjenigen, über die Kuno und ich hochgestiegen waren. Weil mir die steile Nordseite beim Fussaufstieg fahrbahr schien, probierten wir es dort. Ein paar Schwünge im Pulverschnee brachten uns auf den Nordsattel runter. Das sah spektakulärer aus als es tatsächlich war und konnte nur dank der tadellosen Bedingungen gefahren werden. Weil es so schön war, konnte ich alle noch zum Gang auf dem Laucherenstock bewegen. Das war mit drei Viertelstunden Wiederanstieg verbunden, bescherte uns aber einen mittlerweile vereinsamten Gipfel. Die Abfahrt über den Seehang war zwar oben noch sehr gut, gegen Urnerstafel aber etwas triefend. Aber das gab dem schönen Tourentag nur wenig Punkteabzug und liess ihn uns beim Getränkehalt im Urnerstafel einvernehmlich rühmen. Meine eingangs erwähnten Blessuren hinderten mich leider an den sonnigen Folgetagen an weiteren alpinistischen Unternehmungen. Diese Ruchstock-Laucherenstock-Tour hinterliess mehr Schmerzen als zu Tourenanfang gehofft. Auf meine Osterstimmung wirkte dies nicht eben aufhellend... |
Id | 2791 |
---|---|
Datum | 19.04.2019 |
Tour | Ruchstock und Laucherenstock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Chrüzhütte - Urnerstafel - Schwarzgraben - Ruchstock N-Sattel - Ruchstock - Westflanke - Laucherenstock - Seehang - Urnerstafel - Chrüzhütte |
Gipfel | Laucherenstock 2639m; Ruchstock 2814m |
Begleiter | Aaron, Dani, Kuno, Michelle |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1477 |
HM_runter | 1477 |
Distanz_KM | 14.63 |
Verhaeltnisse | Nicht ganz gefroren im Urner Stafel, gegen oben besser werdend. Abfahrt unten zu weich. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2019-04-19_16jvwzkbfrhc.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:15:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skitour normal |
Relive_URL |