Jakobiger – Ruchälplistock – Sunniggrat

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Ein kleiner Tümpel mit Wollgras oberhalb der Leutschachhütte

Rekordverdächtig kurzfristig entschloss ich mich gegen Mitternacht des Vorabends, mit Didi und Suse zusammen den schönen und heissen Sommertag im Urnerland zu verbringen. Der Schnellentschluss kam zu Stande, weil wir uns am Vorabend in familiärer und gemütlicher Runde bei Heidi und Michi im Rain getroffen hatten und Didi beim Verabschieden mehr beiläufig erwähnt hatte, dass er morgen eine Wanderung im Leutschachgebiet vorhätte. Auf meine Nachfrage hin, was er genau im Schilde führte, merkte ich erst, dass ich eigentlich nach den Russland/Estland Veloferien durchaus Lust hatte, in den 'heimischen' Bergen nachzusehen, ob noch alle Steine am richtigen Platz liegen würden. Immerhin lockte eine unbekannte Wanderung mit drei Gipfelkreuzen, welche ich noch nie aus der Nähe gesehen hatte. 

Das fehlende Auto zu Hause bedingte eine kurze Velofahrt bis zum Treffpunkt mit Didi in Ebikon. Rasch waren wir im Urnerland und konnten um acht Uhr beim Arnisee losmarschieren. Das gestrige Gewitter hatte die Luft reingewaschen und einem prächtigen Morgen Platz gemacht. Die Wanderung durch das Leutschachtal war ein schöner Prolog, der beim türkisblauen Nidersee einen ersten Höhepunkt fand. Didi liess es sich nicht nehmen, im gletscherkalten See ein Bad zu nehmen. Er berichtete nachher, dass es ihm vor Kälte die Zehennägel eingerollt hätte. 

Nach einem Getränkehalt in der Leutschachhütte setzten wir den Weg fort, ab jetzt auf der blauweiss markierten Strecke Richtung Leidsee. Bald ging es in drathseilgesicherte Flanken im Absturzverbotsgelände. Auch der Leidsee gab herrliche Fotosujets her, obwohl sich langsam Wolken die Bergflanken heraufwältzen. Auf dem Jakobiger genossen wir noch gute Sicht, während es auf dem Ruchälplistock eine gute Stunde später schon ziemlich stark nebelte. Das Gipfelwändchen mit seiner Eisenkette verlangte ebenso Armkraft wie der spätere Abstieg zum Sunniggrat, welcher im oberen Teil doch ziemlich heikel war. 

Der Nebel war heute ein Phänomen der höheren Gipfelregionen, sodass wir schon auf dem Sunniggrat wieder Sonne geniessen konnten. Es war sogar so heiss, dass man sich beim Gang durch die Föhren im Gratverlauf auf einer Mittelmeerinsel wähnte. Beim dritten und letzten Gipfelkreuz beschloss man, die Sunniggrathütte nicht mit einer Einkehr zu beehren, sondern stattdessen den steilen Weg zum Arnisee mit Einkehr dort unten in Angriff zu nehmen. Nach diesem letzten Abstieg waren Füsse, Rumpf und Kopf derart aufgeheizt, dass nur noch ein Bad im See Abkühlung verschaffen konnte. Trotz kaum 15° Wassertemperatur war das Bad im See extrem erfrischend und wohltuend. Dass wir nach besagter Beizenrunde etwas Bähnchenstau für die Talfahrt erlitten, tat dem hervorragenden Gesamteindruck und -erlebnis der heutigen Wanderrunde überhaupt keinen Abbruch. Das war eine super Idee, Bruderherz!

Id2751
Datum19.08.2018
TourJakobiger - Ruchälplistock - Sunniggrat
Ziel_erreichtJa
RouteArnisee - Nidersee - Leutschachhütte - Leidseepass - Jakobiger - Ruchälplistock - Sunniggrat - Sunniggrathütte - Arnisee
GipfelJakobiger 2505m; Ruchälplistock 2476m; Sunnig Grat 2033m
BegleiterDidi, Suse
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1460
HM_runter1460
Distanz_KM17.38
VerhaeltnisseNach vorabendlichem Regen alles wieder trocken und problemlos zu gehen.
HuettenSunniggrathütte 1977m
Featured_Fototbi_2018-08-19.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:20:00
Abstiegszeit02:15:00
SchwierigkeitT4
Wetterschön - gewitterhaft
MaterialWanderung leicht
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