Diese Tour hatte ich mir im Frühling gemerkt, als ich mit Felice den Rämisgütsch aus dem Melchtal erwanderte und die vielen Bergblumen und Schmetterlinge bewunderte. Irgendwann im Sommer hatte ich auf Schweizmobil dann die heutige Wanderung berechnet und rausgefunden, dass ca. fünf Stunden veranschlagt werden mussten. Allerdings mit der Verlängerung über den Arvigrat und dem Abstieg aufs Wirzweli. Die heute absolvierte Variante wurde etwas kürzer, weil wir vor dem Arvigrat zur Oberalp runtersteigen wollten. Gute fünf Stunden brauchte aber auch dies. Somit wäre die Wirzweli Variante sicher noch eine bis zwei Stunden länger. Den Entschluss zum Rucksackpacken fällten wir erst während des Sonntagmorgenfrühstücks. Die Wetterprognose war nämlich keineswegs klar und wandertauglich. Es hatte in der Nacht geregnet. Die über dem Alpenraum herumeiernden Tiefdruckgebiete liessen befürchten, dass es nicht nur nasse Füsse geben könnte. Also halfen nur der Blick aus dem Fenster und die eigene Interpretation des vorliegenden Atmosphärenzustandes. Beides liess die Erfolgsaussichten für eine schöne Tour ins Gute gleiten. Nebst dem Rucksack legte ich auch noch mein Bike ins Auto, weil vom Endpunkt der Wanderung so am Besten das Auto wieder geholt werden konnte. Von Mettlen bei Grafenort aus ging es mit dem "Buiräbähnli" auf Eggen hoch. Diese Kiste ist doch immer wieder ein Erlebnis! Hoffentlich gibt es sie noch lange. Auf Eggen war es inzwischen viertel vor zwölf, was kein langes Verweilen zuliess. Wir stiegen zügig zum Storeggpass hoch. Am dortigen Wegweiser prangte ein Schild, welches den Weiterweg Richtung Gräfimatt als T4-Gelände ausweist und ihn nur erfahrenen Leuten empfiehlt. Ums Lachenhörnli herum war der Weg ziemlich nass, aber noch nicht schwierig. Es hatte laut Auskunft der Seilbahnfrau am Morgen noch heftig geregnet. Ob das für das eben erwähnte T4-Gelände gefährlich werden würde? Ab Chrüzibödmer wird die Wanderung spektakulär. Sie folgt mehr oder weniger dem Grat und weist beim sogenannten Wagenleis eine prächtige Stelle auf, welche mit dicken Tauen gesichert ist. Diese benützten wir gerne und schossen fleissig Fotos. Übrigens war das Wetter mehr als passabel, ja trug das Seine zum abenteuerlichen Weg bei. Während die Melchtaler Seite des Grates sonnenbeschienen war, wogten auf der Engelbergertalseite die Wolken die Flanken hoch. Da der Weg aber meist auf der "richtigen" Seite verläuft, störten uns diese Wolken nie. Kurz nach dem Wagenleis steht man auf dem Gipfel des Schluchbergs. Es war dies der höchste Punkt der Tour und bot eine schöne Sicht ins Tal. Hier rasteten wir. Nachher folgte die Schlüsselstelle der Tour, der Abstieg zur Laucherenteufi. Vor diesem hatte uns eine andere Wandergruppe gewarnt und ich hatte bei der Tourenplanung schon gedacht, dass dies die schwierige Stelle sein würde. Obwohl sie von oben, woher wir kamen, gar nicht so schlimm aussah, erwiesen sich einige Schritte als knifflig und nicht ungefährlich. Die nassen und schmierigen Sohlen der Wanderschuhe trugen leider nichts zur Trittsicherheit bei. Mit textiler Hilfe und Gottvertrauen schafften wir die schwierigen Tritte und waren froh, bald wieder gut gehbares Gelände unter den Füssen zu spüren. Der Weiterweg war nur noch Genuss: über Gräfimattstand und Gräfimattnollen stiegen wir zum Rossboden rüber, von wo es nur noch bergab ging. In der Schellenfluehütte kehrten wir zu einem Kaffee ein und waren danach bald auf der Oberalp, von wo wiederum ein "Buiräbähnli" den Abstieg erleichterte. Der Epilog in Form der Velofahrt nach Mettlen zurück war zwar länger als gedacht, aber immer noch besser als ein Fussmarsch. |
Id | 2709 |
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Datum | 24.09.2017 |
Tour | Storeggpass - Schluchberg - Gräfimatt |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Mettlen/Eggen Bahn - Storeggpass - Lachegrätli - Chrüzibödmer - Schluchigrat - Wagenleis - Schluchberg - Gräfimatt - Gräfimattnollen - Vorder Rossboden - Schällenfluehütte - Lochhütte - Oberalp |
Gipfel | Gräfimattnollen 2035m; Gräfimattstand 2050m; Schluchberg 2106m; Schluchigrat 2088m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 1027 |
HM_runter | 939 |
Distanz_KM | 17.18 |
Verhaeltnisse | Für diese Tour etwas zu nass. Es ging gerade, müsste aber trockener sein. |
Huetten | |
Featured_Foto | DSC03788.JPG |
Tourenideen | Ganze Grattour vom Stanserhorn bis Widderfeld |
Aufstiegszeit | 03:45:00 |
Abstiegszeit | 01:25:00 |
Schwierigkeit | T4 |
Wetter | wechselhaft |
Material | Wanderung leicht |
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