Nach den fünf sensationellen Touren von Vallorcine aus fehlte nun noch ein würdiger Abschluss. Hatte es anfangs Woche noch nach Schlechtwetter für das Wochenende ausgesehen, so korrigierte sich dies im Verlaufe der Woche auf eine passable Südwestlage. Wir erwägten drei Tourenmöglichkeiten: erstens nochmals etwas in den Aiguilles Rouges (Aiguille Favre), zweitens den Cheval Blanc mit Fussaufstieg von der Unterkunft aus und Abfahrt zum Emosson Stausee oder drittens den Génépi. Auf der Karte sah letzterer gut aus und führte uns nochmals in eine ganz neue Landschaftskammer des Trient-Gebietes. Die Aiguille Favre verwarfen wir, weil es zu identisch mit der Buet-Tour war und wir auf die Bahnen angewiesen waren. Das weisse Pferd (Cheval Blanc) hätte 700 Höhenmeter Skitragen bedeutet, worauf niemand wirklich Lust hatte. Blieb also der "Schnapsgipfel" oder eben der Génépi. Zum letzten Mal genossen wir die frischen Gipfeli und das Morgenbuffet von Helen und verabschiedeten uns nach sieben Uhr herzlich von ihr. Das war genau die richtige Unterkunft in dieser Woche gewesen und die Gastfreundschaft von Steve und Helen waren einmalig. Tolle Sache, da war man sich einig! Nach der kurzen Autofahrt auf den Col de la Forclaz wurde ca. um acht Uhr losgelegt. Der Waldweg bis La Giète, immerhin eine gute Stunde mit 300 Höhenmetern, schien noch gut fellbar. Das sollt sich aber als Trugschluss herausstellen: kaum waren wir in dichterem Wald, fehlte die weisse Unterlage und mehrere Skitragestrecken signalisierten, dass in diesem Jahr die Skitourensaison früh enden würde. Den Génépi oder besser seinen imposanten Vorgipfel (Beitragsfoto) sieht man erst nach einer langen abfallenden Hangquerung. Kuno und ich demontierten die Felle und konnten so die Vorausgehenden wieder einholen. Nun war plötzlich auch das Wetter schön. Die hohen Zirren und die Strömungswolken verzogen sich und machten einem blauen Himmel platz. Um halb zwölf waren alle auf dem Wintergipfel des Génépi (Der allerhöchste Punkt würde eine aufwändige Seilübung erfordern). Wir waren heute aber light, das heisst ohne Anseilgurt und Bergseil unterwegs. Deshalb begnügten wir uns mit der Vorerhebung. Dafür konnten wir dank der Feldstecher an den umliegenden Bergen die Tourengänger in ihren steilen Couloirs der klassischen Haute Route beobachten. Die Abfahrt war nur in den oberen Hängen in Ordnung. Nachher folgte oben beschriebene lange Querung und dann ein noch hart gefrorener Nordhang, wo das Vergnügen einseitig auf Seiten des Hanges statt der Skifahrer war. Auch die Tragestreck zurück zum Col de la Forclaz war nicht so attraktiv. Wir waren aber auch verwöhnt von den vorangehenden Touren, wo die Verhältnisse wirklich immer sehr gut waren und wir stets mehr abfahren konnten als wir aufsteigen mussten. Das Fazit der Woche, welches natürlich äusserst positiv ausfiel, zogen wir auf der Terrasse des Restaurants "Au Drapeau Suisse" oberhalb von Martigny mit wunderbarer Sicht ins Rhonetal. Ein schönes Walliser Fleischplättli durfte bei der abschliessenden Abrechnung ebenso wenig fehlen wie der Austausch der Erinnerungen an sechs wunderschöne und neue Touren in diesem tollen Gebiet. |
Id | 2684 |
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Datum | 01.04.2017 |
Tour | Le Génépi |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Col de la Forclaz - La Giète - Chaux de Bovine - Lac du Dru - Le Génépi. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Le Génépi 2884m |
Begleiter | Dani, Didi, Jürg, Kuno, Minu |
Gebiet | Mont Blanc Region |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1490 |
HM_runter | 1490 |
Distanz_KM | 18.00 |
Verhaeltnisse | Zu wenig Schnee am Col. Durch kalte Temperaturen auch hart in der Abfahrt. Nur wenige gute Hänge, aber alles ungefährlich. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2017-04-01.jpg |
Tourenideen | Touren Trient, Finhaut, Col de la Forclaz |
Aufstiegszeit | 03:15:00 |
Abstiegszeit | 01:30:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | wechselhaft |
Material | Skitour normal |
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