Das prächtige Winterwetter, welches am Freitag noch eine Ladung Neuschnee in die Berge getragen hatte, hielt auch am Sonntag an. Zwar war vorerst eine Marbach-Petermannsche Familienskitour geplant, aber aus verschiedenen Gründen waren am Sonntagmorgen nur gerade Dani und ich parat. Bei Petermanns haben sonntagabendliche Verplichtungen der Jungmannschaft eine Mitwirkung vermasselt, bei den Marbachs waren es eher die skitouren-unmotivierten Teenager. Weil auch das Flachland nebelfrei war, verzichteten die First Ladies zugunsten der Männer auf ein Mitkommen. Vorerst hatten Dani und ich für das Nünalphorn abgemacht. Dank den Tscho-Fettsack Grufties, bei welchen wir am Samstagabend zu einem 60. Geburtstag eingeladen waren, vernahm ich, dass im Melchtal gute Verhältnisse herrschen sollen. Chregu Spöring hatte nämlich den Huetstock bestiegen. Beim Online-Kartenstudium kam mir aber eine noch bessere Idee: die Widderfeld-Stock-Überschreitung vom Melchtal ins Engelberger Tal. Das hatte ich vor zwei Jahren auf dem Salistock ins Auge gefasst. So ergab sich die mit öV zu absolvierende An- und Abreise. Dani war jedenfalls sofort von diesem Vorschlag überzeugt. Leider dauert die Anreise ins Melchtal ab Udligenswil über 1½ Stunden, aber anders als mit Bummler und langsamem Postauto war es nicht zu machen. Es sollte sich aber lohnen! In Melchtal wurde sofort losgeschritten. Die Schneelage war ziemlich knapp, aber immer fellbar. Hier hatte der Regen etwas zu viel Zerstörungsarbeit geleistet. Auch auf dem Weiterweg über die Rütialp stutzten wir etwas, weil doch mehr als genug Steine unter der weissen Decke hervorlugten. Beide hofften wir, dass wir auf der anderen Bergseite besseren und mehr Schnee antreffen würden. Der Dani-Chregu Express war durch die Steine aber nicht aufzuhalten: nach knappen drei Stunden grüssten wir vom sonnigen Gipfelhang. Leider blies ein unangenehmer kalter Südwind, was uns allzu rasch wieder vom höchsten Punkt vertrieb. Aber die Gipfelrastalternative war alles andere als zu verschmähen: die Pulverhänge auf der Nordseite ennet dem Bocki-Rotisandpass waren formidabel. Luftig, locker, leicht und stäubend! Erst zwei Spuren waren in der Route Richtung Lutersee hinunter zu sehen. Mehr als genug Platz für uns zwei also, weitere Schwünge in die prächtigen Hänge zu legen. Diese Abfahrt verläuft durch eine wilde und eindrückliche Szenerie, die fast wie in den Dolomiten anmutet. Dabei liegt sie praktisch vor unserer Haustüre. Beim Lutersee angelangt holten wir endlich unsere Mittagspause nach, schon sehr glücklich über das bisher Erlebte. Hier war es warm, einsam und windstill. Genau das, was uns Vergnügen bereitete! Der kurze Gegenanstieg zum Salistock war nachher schnell absolviert, aber auch dieser Gipfel war etwas zügig und vertrieb einem wieder in die nächsten Pulverschneehänge. Es gab nochmals ein rauschendes Vergnügen, bevor im unteren Teil eine Waldstrasse befahren werden musste. Die belustigende Seilbahn ab der Rugisbalm nach Mettlen frequetierten wir gerne, weil nun leider gar kein Schnee mehr vorhanden war. Sonst hätte das über 2000 Höhenmeter Abfahrt ergeben. Aber auch so waren es genusssreiche 1800! Der Schlussgang zum Bahnhof Grafenort war eine Dreingabe, die mit unseren lachenden Bergherzen leicht fiel. |
Id | 2676 |
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Datum | 19.02.2017 |
Tour | Widderfeldstock - Salistock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Melchtal - Rütialp - Unter Stafel - Ober Stafel - Gruebi - Chrachen - Widderfeld Stock - Bocki-Rotisand - Pt. 2066 - Ober Frutt - Lutersee - Salistock - Eggen - Cholboden - Hinter Rugisbalm - Mettlen - Grafenort |
Gipfel | Salistock 1896m; Widderfeld Stock 2351m |
Begleiter | Dani |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1738 |
HM_runter | 1797 |
Distanz_KM | 21.15 |
Verhaeltnisse | Im Aufstieg eher zu wenig Schnee. Super Pulververhältnisse in der Abfahrt. Prachtstag. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2017-02-19.jpg |
Tourenideen | Abfahrt durchs Heuzingeli Couloir vom Widderfeldstock |
Aufstiegszeit | 03:30:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
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