Alvier

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Auf dem Alvier. Aus dem Nebel ragen die Gauschla und der Girenspitz GR/SG

Fast eine Woche vor dem Start zu unserer traditionellen Tourenwoche begann Vorfreude zu keimen. Meinte es der Winter bisher mit seiner anfänglichen Schneearmut und der nachfolgenden intensiven Sturmaktivität nicht eben gut mit uns, verkündete Meteo plötzlich ein Hochdruckgebiet über dem Alpenraum. Uns schien einmal mehr das Glück der Unverzagten zu winken! Vorerst musste also nichts an den getätigten Reservationen im Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern in Österreich geändert werden. Auch die Lawinensituation beruhigte sich, obwohl in den inneralpinen Gebieten von Tirol von einem schwachen Schneedeckenaufbau die Rede war.

Auf die Idee, Kuno und Dani die Hohen Tauern als Tourenwochenziel vorzuschlagen, kam ich dank Ruschti und seiner Ausschreibung aus dem Jahr 2012. Die höchsten Gipfel Österreichs lockten und abfahrtstechnisch schien das Gebiet auch keine schlechte Wahl zu sein. Mit Grossglockner und Grossvenediger lockten zwei grossen Namen im Alpenrund. Weder viel Vorbereitungszeit noch grosse Überredungskünste waren also von Nöten, um die bewährte Gruppe gen Osten zu locken.

Unsere Einlauf- bzw. Anreisetour war schnell identifiziert: der Alvier im Rheintal. Dessen Ausgangspunkt Buchserberg erreicht man nach knapp zwei Stunden Fahrzeit ab Luzern, sodass nachher "nur" noch fünf bis Osttirol fehlten. Wenn wir also um sechs Uhr losfahren würden, so rechneten wir aus, konnte man um acht Uhr beim Berghaus Malbun oberhalb von Buchs auf gut 1300 Metern Höhe starten. Nur ein Faktum trübte das Meer der Vorfreude an diesem Samstag: die sehr hohe Nebeldecke. Laut Meteoschweiz lag sie anfänglich auf 1700 Metern, würde aber im Laufe des Tages bis auf 2300 steigen. Dies entsprach ziemlich genau der Gipfelhöhe des Alvier. Wir befürchteten also eine trübe Tour und eine, wie sie Kuno nennt, ISO9001-Aussicht.

Gestartet wurde also mitten in der grauen Suppe. Die untere Nebelschicht war zwar nach einer halben Stunde Marschzeit durchstossen. Wir stellten aber sofort fest, dass es noch eine obere Schicht gab, die in den Gipfelregionen zu hangen schien. Ich befürchtete also das Eintreffen von Kunos Prognose. Wir sollten aber eines besseren belehrt werden. Nach einer Rast im dicken Nebel erschien beim Höhersteigen allmählich ein Brockengespenst. Dieses machte bald der Sonne Platz, und so standen wir verhofft, aber trotzdem überrascht, plötzlich im blauen Gipfelmeer. Etwa 150 Höhenmeter unterhalb des Gipfels erfuhren wir also tatsächlich die Nebelbegnadigung! Und was sich uns hier präsentierte war sensationell: Der Blick über das Meer mit den Gipfelinseln und die sehr klare Sicht begeisterten uns restlos. Zudem war es praktisch windstill und die oben erwähnten Winterstürme hatten ein Stück Gipfelwiese auf dem Alvier frei gefegt, sodass wir die wärmende Sonne ohne Kältebrücke von unten geniessen konnten. Trotz der noch anstehenden Weiterreise hatten wir es nun überhaupt nicht mehr eilig. Das hier oben musste genossen werden! Jedes einzelne geschossene Bild mit dem Fotoapparat könnte man als Wandposter verwenden!

So gegen 13 Uhr besannen wir uns aber dennoch unserer bevorstehenden Kilometer und begaben uns Richtung Tal. Schon bald verschluckte uns der Nebel wieder und das Runterfahren war mangels Sicht alles andere als ein Vergnügen. Zudem folgten wir noch einer falschen Spur, die uns nochmals für zehn Minuten die Felle aufziehen liess. Dank Danis GPS Uhr war dieser Verhauer aber schnell korrigiert.

Bei Most und Kuchen stärkten wir uns im Berghaus Malbun für die lange Autofahrt. Diese verlief ziemlich ereignislos, sah man einmal vom Regen im Inntal ab, der doch überraschend war. Erst um 19 Uhr 15 trafen wir in Prägraten im Virgental ein, wo wir uns für eine Nacht in der Pension "Schöne Welt" einquartierten. Im Gasthof Grossvenediger gab es ein verdientes Steak auf dem heissen Stein mit hervorragenden Beilagen. Das war nach diesem langen Tag redlich verdient und mundete mit dem ersten Weizenbier der Woche hervorragend. 

Id2633
Datum12.03.2016
TourAlvier
Ziel_erreichtJa
RouteBuchserberg Berghaus Malbun - Untersäss - Gämshalten - Imalschüel - Zwingler - Aferisloch - Alvier. Gleicher Weg zurück.
GipfelAlvier 2343m
BegleiterDani, Kuno
GebietGlarus und Ostschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1110
HM_runter1110
Distanz_KM15.24
VerhaeltnisseHochnebeldecke auf 2100m (!), Schnee eher verfahren und schwer.
Huetten
Featured_FotoDSC_0028.JPG
TourenideenRosswis und Fulfirst
Aufstiegszeit02:45:00
Abstiegszeit01:20:00
SchwierigkeitWS
Wetterschön - wolkenlos
MaterialSkitour normal
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