Rohrspitzli

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Gipfelgrat am Rohrspitzli

Relativ kurz entschlossen meldete ich mich am Freitag Abend bei Minu, ob er eine Bergtour plane. Er berichtete, dass er eine SAC Rossberg Tour führe, auf welcher nebst Kuno und ihm noch vier Teilnehmer gemeldet wären. Ich sagte nicht sofort zu, weil ich erstens mit Felice an diesem Freitagabend noch ins Kino wollte (guter Film "Lady Bird" von Greta Gerwig) und mir selber zweitens die 2000 Höhenmeter aufs Rohrspitzli nach dem Schulterunfall noch nicht wirklich zumutete. In der Pause des Film war mein Entschluss aber dann doch pro "Piz Rohr" gefallen und ich simste Minu die Zusage. 

Ich fuhr alleine um 4:30 Uhr von zu Hause los, weil ich bei der Rückfahrt Kuno und Dominik mitzunehmen hatte. Minu fuhr nach der Tour nämlich ins Goms weiter und nicht nach Luzern zurück. Ich war der erste am Treffpunkt in Wassen, aber schon bald traf auch der Rest ein. Man fuhr hoch nach Meien, schnallte die Skier auf den Rucksack und ging los. Die ersten zwanzig Minuten durch den Wald mussten die Ski getragen werden. Auf dem Kartigelgrund lagen aber derart mächtige Lawinenablagerungen, dass mit Ski weiter gestiegen werden konnte. Es zeigte sich leider bald, dass die Nacht zu wenig kalt war und damit keine optimalen Abfahrtsbedingungen herrschen würden. Aber niemand liess sich davon beirren und man machte sich ans unangenehmste Teilstück des Aufstieges: den staudenbewehrten Steilhang ins Ober Brunni. Ausser dem bemitleidenswerten Mischa, der mit seinem breiten Split-Snowboard oft abrutschte, meisterte männiglich den Hang bravourös. 

Da die Sonnenstrahlen heute ein eher rares Gut waren, verbrachten wir die Aufstiegsrast an einem hellen Plätzchen. Noch fehlten 1000 Höhenmeter zum Gipfel, was mir meine Höhenmesseruhr schonungslos mitteilte. Trotz fehlenden Trainings und Muskelkaters vom Fitness gelang aber ein sauberer Durchstieg bis zum Gipfel. Vom Skidepot waren ein steiles Couloir und dann die Gipfelfelsen zu bezwingen, was aufwärts besser ging als abwärts. Ein Paar Steigeisen wären kein Luxus gewesen. Wie schön war es, nach 25 Jahren wieder auf diesem Gipfel zu stehen! Da kamen Erinnerungen an Touren mit Papa und Mutz, mit Mech oder mit der JO in den achtziger Jahren auf. Leider (aus dem heutigen Blickwinkel betrachtet) sind es Erinnerungen an deutlich bessere Schneeverhältnisse in der Abfahrt nach Meien. Wir fanden heute nur wenige gut aufgesulzte Hänge. Immerhin lässt es sich mit dem heutigen Skimaterial in solchem Schnee schadlos runterfräsen, was alleweil besser ist als zu Fuss runterzugehen. 

So hatte ich in erster Linie Freude über den bestandenen Konditionstest und die gute Kameradschft, welche wir bei ein paar Bier in der Besenbeiz begossen. Wegen des Abfahrtsschnees - so war man sich einig - hätte man heute nicht so früh aufzustehen brauchen. 

Weiter dabei SAC Rossberg: Mischa Greull (Solo-Hornist Tonhalle Orchester), Ingo Gau, Andi, Dominik Bardenhofer (aufgewachsten in Rigistr. 3, E'brücke)

Id2735
Datum28.04.2018
TourRohrspitzli
Ziel_erreichtJa
RouteMeien Dörfli - Kartigelgrund - Ober Brunni - Kartigelfirn - Rohrspitzli. Gleicher Weg zurück.
GipfelRohrspitzli 3220m
BegleiterKuno, Minu
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1984
HM_runter1984
Distanz_KM18.28
VerhaeltnisseWegen zu warmer leichter Föhnnacht leider nicht gefroren. Abfahrt trotzdem passabel, aber weich.
Huetten
Featured_Fototbi_2018-04-28.JPG
Tourenideen
Aufstiegszeit04:30:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitZS
Wetterwechselhaft
MaterialSkitour normal
Relive_URL

volle Distanz: 15465 m
Maximale Höhe: 3202 m
Minimale Höhe: 1297 m
Gesamtanstieg: 2051 m
Gesamtabstieg: -2046 m
Gesamtzeit: 07:26:47
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